„Was wir nicht selbst machen können, bieten wir auch nicht an“
Bei der Werbung Total Digitaldruck GmbH ist der Name Programm: Denn vom Briefkastenaufkleber bis zum XXL-Banner produziert das Berliner Unternehmen das gesamte Spektrum gedruckter Werbung. Dafür kommen die unterschiedlichsten Druckverfahren sowie eine voll ausgestattete Konfektionierung zum Einsatz. Denn den Geschäftsführern Thomas Heine und René Kawinkel ist es wichtig, sämtliche Fertigungsschritte im eigenen Haus abbilden und Aufträge schnell ausliefern zu können.
Werbung Total ist keine dieser Großformat-Massendruckereien, die mit ihren sieben oder acht Fünf-Meter-Maschinen einen Durchsatz von mehreren Fußballfeldern pro Tag generieren – auch wenn bei dem Berliner Unternehmen im Stadtteil Niederschönhausen selbst zahlreiche Großformatdruckmaschinen im Einsatz sind.
Stattdessen hat sich Werbung Total auf eine andere Art von Masse spezialisiert: nicht auf flächenmäßig riesige Druckaufträge, dafür aber auf sehr viele – im Verhältnis zum Fußballfeld – kleinere Aufträge pro Tag. „5,7 m2, 0,9 m2, dann wieder 17,5 m2 und gleich danach 1,7 m2 – es ist wirklich alles dabei“, erklärt Geschäftsführer Thomas Heine.
„Mit einer gewissen Schwankungsbreite haben wir im Durchschnitt – vor Corona – bis zu 130 Aufträge pro Tag produziert. Das Spektrum reicht dabei vom A4-Aufkleber bis hin zum 26 m2 PVC-Banner. Wir stellen theoretisch alles her, was im Werbebereich gefordert ist – und liefern in der Regel innerhalb von 24 Stunden“. Was heute also oft als Zusatzleistung gebucht werden muss, gehört bei Werbung Total in der Regel zum Standard.
Alle Produktionsschritte im eigenen Haus
Um Tag für Tag eine solche Menge an Druckaufträgen realisieren zu können, hat sich der Berliner Werbedruckspezialist in den 25 Jahren seines Bestehens entsprechend aufgestellt – sich aber auch bestimmte Grenzen gesetzt: Der Maschinenpark besteht aus einem guten Dutzend großformatiger Druckmaschinen verschiedener Hersteller für alle Spielarten der Werbung; vom Folien- über den UV-Plattendirektdruck bis hin zum Textildruck. Auch die Weiterverarbeitung bzw. Konfektionierung inklusive, Schweißen, Ösen und Nähen erfolgt im eigenen Haus.
„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Fremdprodukte oft nicht den Qualitätsansprüchen unserer Kunden entsprochen haben. Seitdem legen wir Wert darauf, alles selbst machen zu können. Wir kaufen nichts zu. Das heißt im Umkehrschluss: Was wir nicht selbst machen können, bieten wir auch nicht an“, fasst Thomas Heine zusammen. Und für alles andere gibt es bei Werbung Total inzwischen eigene Maschinen, unter anderem einen Laser für filigrane Schnitte und Fräsungen oder einen Flachbett-Cutter.
Produktionsvielfalt
Übrigens: Am häufigsten wird bei dem Berliner Unternehmen auf Folie gedruckt. „Das meiste Geld verdienen wir noch immer mit dem Verfahren, mit dem wir vor 25 Jahren auch angefangen haben, nämlich mit dem ganz normalen Lösemitteldruck auf Folien. Das ist unser Hauptsegment; für Fahrzeugbeschriftungen, Fußbodenfolien, Schaufensterverklebungen oder Bürogestaltung“, zählt der Werbespezialist auf.
In der Liste der gefragtesten Produktsegmente von Werbung Total folgt der Plattendirektdruck für Bauschilder oder andere Werbetafeln – „also alles, wo der handwerkliche Aufwand durchaus etwas größer ist“ – sowie der Textildruck. „Nur klassische Offsetaufträge wie Visitenkarten bieten wir nicht an“, grenzt Thomas Heine das Produktspektrum des Unternehmens klar ein.
Datenverarbeiter, nicht Datenersteller
Ein anderer Grund, warum Werbung Total eine solche Vielzahl kleinerer Aufträge binnen 24 Stunden produzieren und ausliefern kann, liegt auch im richtigen Workflow und der passenden Software. „Wir haben lange mit einer Standard-Software gearbeitet, sind aber irgendwann an die Grenzen gestoßen. Darum haben wir zusammen mit einem Programmierer unsere eigene Lösung entwickelt und umgesetzt.“
Darüber hinaus versteht sich das Unternehmen als reiner Dienstleister für die Umsetzung professioneller Daten und konzentriert sich ganz bewusst auf seine Kernaufgaben. „Wir sind keine Kreativköpfe, die für die Kunden ganze Kampagnen designen. Wir werden nur in Ausnahmefällen kreativ. In der Regel sind wir ein reiner Dienstleister, der die Daten der Kunden verarbeitet.“
Keine Konkurrenz für die eigene Kundschaft
Apropos Kunden: Werbung Total produziert ausschließlich für Wiederverkäufer, wie etwa Agenturen oder Messebaufirmen. „Wir treten also nicht an den Endkunden heran und halten uns auch heute noch an den Kodex, nicht in direkte Konkurrenz mit unseren Kunden zu treten. Das heißt, unsere Wiederverkäufer genießen 100-prozentigen Kundenschutz. Sonst würde es uns sicherlich auch längst nicht mehr geben“, erklärt der Geschäftsführer.
Aus demselben Grund betreibt das Berliner Unternehmen übrigens auch keinen Onlineshop. Darüber hinaus gibt es bei Werbung Total feste Ansprechpartner für die jeweiligen Kunden, so dass zeitaufwändige Absprachen oft nicht mehr notwendig sind.
Viele kleine Kunden tragen durch die Krise
Dass Thomas Heine und René Kawinkel mit dieser Strategie bisher gut fahren, zeigt nicht nur der Fakt, dass aus dem 1995 in einem Hinterhof am Prenzlauer Berg gegründeten Unternehmen inzwischen ein Betrieb mit 16 Mitarbeitern und 1200 m2 Produktions- und 200 m2 Bürofläche geworden ist. Dabei haben beide stets auf moderates, dafür gesundes Wachstum gesetzt und alle paar Jahre in neue Maschinen investiert.
Auch die Anzahl der oft langjährigen Kunden spricht für sich: „Wir haben über die Jahre hinweg einen Kundenstamm mit deutlich über 3000 Kunden aufgebaut, die meisten davon bundesweit, außerhalb Berlins“, so Heine. Das Konzept, viele kleine, statt nur eine handvoll Großkunden zu haben, hat sich zudem gerade in den letzten Monaten ausgezahlt. „Mit ihren Bestellungen halten uns diese Aufträge in ihrer Masse über Wasser“, erklärt der Geschäftsführer.
Zweckoptimismus mischt sich mit Sorge
Denn auch Werbung Total hat die Corona-Pandemie zu spüren bekommen. Alles was mit Messebau, Kinos und Veranstaltungen zu tun hat, ist weggebrochen – und das ist in einer Kulturhauptstadt wie Berlin besonders schmerzhaft. „Wir haben in all den Jahren ordentlich gewirtschaftet und haben einen guten Puffer“, so Heine, „aber es ist nicht schön mit anzusehen, wie der immer kleiner wird“, gibt er ehrlich zu.
Nach der ersten Welle im April und Mai herrschte bei Heine, Kawinkel und dem Team von Werbung Total trotz Kurzarbeit noch ein gewisser Zweckoptimismus – mit Blick auf die kommenden Wochen und Monate mischt sich nun aber zunehmend auch die Sorge unter, wie es weitergehen wird. „Man kann derzeit nur noch von Woche zu Woche planen“, erklärt Heine.
„Das Problem wird sein, dass unsere Branche langfristig nicht so schnell wieder auf die Umsätze und Produktionsvolumen kommen wird, selbst wenn Messen wieder stattfinden können. Die Leute haben Gefallen daran gefunden, Dinge online zu erledigen.“ Für Druckdienstleister bedeutet das nicht nur, weiterhin einen langen Atem zu haben, sondern auch bereit zu sein, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen – auch wenn gedruckte Werbung in all ihren Formen sicher auch nach Corona gefragt sein wird.
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