Synergien nutzen: Warum die viscom in die PSI integriert wird

Petra Lassahn Director PSI zur Integration der viscom

Petra Lassahn, Director der PSI, hat Fragen zu den Hintegründen beantwortet, warum die viscom künftig nicht mehr als eigenständige Messe stattfinden und stattdessen Teilbereiche in die PSI integriert werden sollen. (Bild: Reed Exhibitions)

Die viscom wird als eigenständige Messe nicht mehr stattfinden. Das hatte der Messeveranstalter Reed Exhibitions im Mai bekanntgegeben (Sign&Print berichtete). Stattdessen sollen künftig Teilbereiche der Fachmesse in die PSI integriert werden, die Leitmesse der Werbeartikelwirtschaft. Über die Hintergründe der Umstrukturierung hat Sign&Print Petra Lassahn, Director der PSI, befragt.

 

Sign&Print: Frau Lassahn, die viscom ist über die letzten Jahre hinweg und auch nach der Eingliederung in den Messeverbund immer weiter geschrumpft – was sind, Ihrer Einschätzung nach, die Gründe für den steten Rückgang bei der Aussteller- und Besucherzahl gewesen?
Petra Lassahn: Die Gründe sind sehr vielfältig. Es ist ein schwieriges Marktumfeld – sowohl bezogen auf die Branche selbst, als auch speziell auf die große Anzahl an Konkurrenzveranstaltungen in dem Bereich. Und auch die Corona-Krise hat für Verschiebungen im Messewesen gesorgt. Wir haben in den letzten Jahren viele Ideen, Konzepte und Formate in die viscom investiert. Der Effekt war nicht wie erhofft.

Indem wir die viscom nun in die PSI integrieren, fokussieren wir uns auf die Stärken und Synergien, denn Personalisierung und Individualisierung sind wichtige Themen im modernen Marketing und ganz besonders im Hinblick auf Werbeartikel und Incentives.

Sign&Print: Die viscom wird also in die PSI integriert, weil sie als eigenständige Messe inzwischen zu klein und damit nicht mehr wirtschaftlich war?
Petra Lassahn: Die Integration ist das Resultat vieler Marktgespräche und einer ausgiebigen Analyse des Status-Quo. Es bestand vielfach der Wunsch, die Messebereiche unter einer starken Marke zu vereinen. Und das ist die PSI als weltweite Leitmesse. Aufgrund der bestehenden Synergien zwischen den drei Messen lag es nahe, die drei Themen Veredelung, Textil und Werbeartikel unter dem Dach zusammen zu führen. Dies gibt dem Messekonstrukt eine deutlich einheitlichere Struktur und vereinfacht die Teilnahme für Aussteller und Besucher.

Viscom-PSI-Fachmesse-Druck

Die Viscom wird es künftig nicht mehr als eigenständige Fachmesse geben. Sie soll stattdessen in die PSI integriert werden.
(Bild: Quelle: viscom / Behrendt und Rausch)

Sign&Print: Gibt es schon ein Konzept dazu, in welcher Form die viscom künftig in die PSI integriert wird? Als Sonderfläche oder Forum mit fachspezifischen Vorträgen – oder werden sich ehemalige Aussteller der viscom mit ihren Ständen unter die Aussteller der PSI mischen?
Petra Lassahn: Fest steht, Veredlungs- und Drucktechniken der Werbeartikelwirtschaft werden zukünftig integraler Bestandteil der PSI sein. Unsere Planungen nehmen aktuell immer mehr Form an. Es ist jedoch noch zu früh, hier konkret zu werden. Geplant ist, die Themen auch im Rahmenprogramm und auf unseren Sonderflächen zu platzieren.

Sign&Print: Zum Messeprogramm der viscom gehörte auch der Display Superstar Award. Die Produkte waren Aushängeschild für die Branche und dienten anderen als Inspirationsquelle – soll dieser Wettbewerb auch zur PSI „rübergeholt“ werden? Oder wird er einfach verschwinden?
Petra Lassahn: Der Display Superstar wird vom Display Verlag vergeben, daher kann ich die Frage an dieser Stelle nur weitergeben. Wir werden aber mit allen Partnern der viscom in den folgenden Monaten ins Gespräch gehen, um zu bewerten, welche Synergien es zur PSI gibt.

Sign&Print: Im Zuge der Umstrukturierung wird auch das Zugangskonzept zur PSI wieder umgestellt. Damit haben künftig wieder nur noch solche Industrieunternehmen Zutritt, die von einem Werbeartikelhersteller oder -berater eingeladen wurden. Wie soll die ehemalige viscom-Zielgruppe auf die Messe gelangen?
Petra Lassahn: Die viscom war Treffpunkt für eine sehr breit gefächerte Zielgruppe. Sicher finden sich nicht mehr alle in den Themen der PSI wieder, doch gerade Veredler und Drucker sind nach wie vor eine unserer Kernzielgruppen. Für sie ist die Hürde, an der Messe teilzunehmen, gar nicht so hoch. Wir arbeiten aktuell noch an einem finalen Verfahren.

Sign&Print: Vielen Dank für das Gespräch.

Anmerkung: Nachdem das ehemalige Messetrio zuerst von Januar auf Mai verschoben wurde, entschieden sich die Messerveranstalter aufgrund des Infektionsgeschehens letztlich dazu, die Veranstaltung digital stattfinden zu lassen. Die PSI Digital hielt unter anderem eine Reihe interessanter Vorträge vor. Über einen davon – nämlich warum gerade haptische Werbung so wirksam ist – hat auch Sign&Print berichtet.

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