Nachhaltigkeit groß gedacht: Kip investiert in eigene Stromversorgung
Nachhaltig zu produzieren heißt nicht nur, verbrauchsarme Maschinen und umweltfreundliche Druckfarben einzusetzen oder entstandenes CO2 über Klimazertifikate zu kompensieren. Bei der Druckerei Kip im niedersächsischen Neuenhaus wird das Thema größer gedacht, viel größer. Die Investitionen gingen zuletzt weit über den eigentlichen Maschinenpark hinaus und rückten die Stromversorgung in den Fokus. Inzwischen setzt der Spezialist für Faltschachteln und POS-Produkte auf ein dreigliedriges Energiesystem und produziert damit gut 50 Prozent seines durchschnittlichen, jährlichen Energiebedarfs selbst.
„Das Ziel war, den Strom für unsere Maschinen, Server und Beleuchtungsanlagen soweit wie möglich eigenständig, wirtschaftlich und vor allem klimaschonend zu erzeugen“, erklärt Corinna Kip-Geerligs aus der Geschäftsleitung der Graphischen Betriebe Kip GmbH + Co. KG.
Um das zu erreichen, hat das Unternehmen bereits seit 2017 nach und nach ein Energiesystem aus drei zentralen Bausteinen aufgebaut: Ein Blockheizkraftwerk (kurz BHKW) und eine Photovoltaikanlage werden seit Anfang 2020 um zehn Brennstoffzellen ergänzt.
Einsparung vor Erzeugung
„Bevor wir in unsere eigene Energieerzeugung investieren wollten, haben wir erstmal intensiv geschaut, wo wir Energie einsparen können“, erinnert sich Mitgeschäftsführerin Bettina Kip. Also wurden zunächst die Firmengebäude nach der aktuellsten Energieeinsparverordnung energetisch saniert. „Für weniger Energieverbrauch haben wir dann alle mechanischen Pumpen gegen energiesparendere Varianten ausgetauscht und das gesamte Gebäude auf effiziente LED-Beleuchtung umgestellt“, ergänzt Corinna Kip-Geerligs.
Erst danach erarbeitete das Kip-Team gemeinsam mit Jürgen Freudenreich, einem Energieeffizienz-Experten und Berater der Firma Koldehoff, ein Konzept zur nachhaltigen und wirtschaftlichen Energieversorgung. Die Umsetzung erfolgte schließlich in enger Absprache mit den Behörden und dem öffentlichen Stromnetzbetreiber.
Doch welche Komponenten der Energieversorgung kommen wann zum Einsatz?
Eigenes Blockheizkraftwerk produziert bei Bedarf
Schon seit 2017 beheizt ein 34 kW starkes Blockheizkraftwerk nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung das Gebäude und liefert Prozesswärme für die Anlagen des Druckbetriebs. „Das BHKW verfügt über einen gasbetriebenen Ottomotor in Kombination mit einer Asynchronmaschine. Der erzeugte Strom wird verbraucht oder in das öffentliche Versorgungsnetz eingespeist“, erklärt Jürgen Freudenreich. 150.000 kWh produziert das BHKW bei der Graphische Betriebe Kip GmbH & Co. KG im Jahr.
Durch die doppelte Nutzung der eingesetzten Primärenergie gilt das Blockheizkraftwerk als besonders effizient und spart im Vergleich zur herkömmlichen Energieerzeugung große Mengen CO2 ein. Im Sommer, wenn keine Heizleistung für die Räume benötigt wird, läuft es nur phasenweise bei Prozesswärmebedarf und zum Aufladen eines Warmwasserspeichers, erklärt das Unternehmen.
Sonnenenergie und Brennstoffzellen
In den Sommermonaten kommt vor allem die Photovoltaikanlage zum Einsatz. Die Anlage mit 65 kWp Nennleistung wurde auf dem Dach eines Nebengebäudes installiert. Auf einer Fläche von 352 m² produzieren dort 216 Solarkollektoren im Jahresverlauf etwa 60.000 kWh umweltfreundlichen Strom. Diese Menge verschafft dem Druckunternehmen Kip eine weitere CO2-Reduzierung von etwa 42 Tonnen jährlich.
Nach den positiven Erfahrungen mit dem BHKW und der Photovoltaik-Anlage entschied sich das Führungsteam schließlich für Brennstoffzellen als Ergänzung. Diese bilden, wie das Unternehmen erklärt, die Konstante im System; sie erzeugen rund um die Uhr etwa 130.000 kWh emissionsarmen Strom.
„Die Server und Druckmaschinen von Kip haben eine recht hohe Grundlast. Darum haben wir die Installation von so vielen Brennstoffzellen empfohlen. Mit einer Stromlast von 15 kW können sie die Grundlast des Betriebs in der Nacht und am Wochenende optimal abdecken“, erklärt der Energie-Experte die Entscheidung für die Brennstoffzellen.
Ressourcenschonender Betrieb
„Jeder trägt eine Grundverantwortung gegenüber der Umwelt und den kommenden Generationen. Und wir als Druckerei benötigen natürlich viel Energie, Ressourcen und Material für unsere Produktion. Da ist es für uns selbstverständlich, zu schauen, wie wir unser Unternehmen möglichst nachhaltig und umweltschonend gestalten können“, erklärt Corinna Kip-Geerligs das Engagement der Druckerei.
Die Geschäftsführerinnen engagieren sich auch über die Unternehmensgrenzen hinaus für nachhaltige Projekte und haben zuletzt sowohl Initiativen wie die „SAT.1 Waldrekord-Woche“ als auch kleine, lokale Initiativen wie etwa die „Ratzeler Blühwiese“ in Itterbeck von Landwirt Gero Nyboer unterstützt.
Wer ist Kip?
Die Graphische Betrieb Kip GmbH & Co. KG wurde 1951 aus einer kleinen Zeitungsdruckerei heraus gegründet. Heute ist das Unternehmen, das mehr als 100 Mitarbeiter beschäftigt, auf alle Arten von Faltschachteln, Anhänge-Etiketten oder zahlreiche andere POS-Produkte wie Wobbler, Thekenaufsteller oder andere Onpack- und Inpack-Werbemittel spezialisiert.
Dafür ist über die letzten Jahre hinweg auch der Maschinenpark immer weiter gewachsen, beispielsweise um eine Visionfold 110 von Bobst, ein Dymatrix-Stanz- und Prägesystem, zwei Diana-Faltschachtelklebemaschinen sowie den „Minifalzer“ Stahlfolder TH56 von der Heidelberger Druckmaschinen AG oder ein modulares Etikettiersystem von Herma. Auch Digitaldrucksysteme sind bei dem Neuenhauser Spezialisten im Einsatz.
Zum Kundenstamm der Graphischen Betriebe Kip gehören unter anderem Unternehmen aus der Textilindustrie, bekannte Hersteller aus den Bereichen Lebensmittel, Getränke und Spirituosen ebenso wie global agierende Kosmetikkonzerne und renommierte Werbeagenturen.
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