Es wird bunt: Labelwerk steigt in den Farbdigitaldruck ein

Labelwerk Xeikon REX

Anfang April ist erstmals eine Farb-Digitaldruckmaschine bei Labelwerk eingezogen. Im Bild (v.l.): Die Drucker Sakir Öztas und Helmut Langer mit Geschäftsführer Jens Hermann. (Bild: Xeikon/Labelwerk)

Schwarzweiß und ohne „Schnickschnack“: Über viele Jahre hinweg waren technische Pharma-Etiketten vor allem auf die korrekte und hochwertige Wiedergabe der medizinischen Angaben ausgelegt. Doch die Zeiten haben sich geändert, wie Jens Hermann, Geschäftsführer der Labelwerk GmbH in Ostfildern erklärt. Längst sind auch bei dieser Art von Etiketten Farbe und grafische Elemente gefragt, ebenso wie kleinere Auflagen mit zum Teil mehreren Motivwechseln. Die Etikettendruckerei hat auf diese Entwicklung nun mit der Investition in seine erste Farbdigitaldruckmaschine reagiert.

Für das Labelwerk, dessen Schwerpunkt auf der Produktion von Selbstklebeetiketten für die Pharmaindustrie liegt, ebenso wie für die Automobilbranche und das produzierende Gewerbe im In- und europäischen Ausland, ist es zugleich der Einstieg in den farbigen Digitaldruck. Denn bisher hat das Unternehmen auf fünf semirotativen UV-Buchdruckmaschinen und zwei Heatset-Druckmaschinen produziert. Barcodes wurden mit einer inzwischen in die Jahre gekommenen Schwarzweiß-Laserdruckmaschine aufgebracht.

Bisher habe dieser Maschinenpark auch genügt, um den Ansprüchen der Kunden zu genügen — doch die Zeiten ändern sich, wie Geschäftsführer Jens Hermann erklärt: „Lange Jahre lag das Hauptaugenmerk bei technischen Pharmaetiketten auf der korrekten Wiedergabe der medizinischen Angaben. Jetzt sind diese Etiketten ‚bunt‘ geworden, sprich Farbeffekte und grafische Elemente sind mit ins Spiel gekommen. Zugleich werden immer häufiger kleinere Auflagen bei gleichzeitig häufigeren Motivwechseln und Sprachversionen angefragt.“

Labelwerk GmbH Etiketten

Ein Produktionsschwerpunkt von Labelwerk liegt auf Pharma-Etiketten. (Bild: Screenshot Labelwerkde)

Es kommt Farbe ins Spiel

Mit der Investition in eine Xeikon 3030 Rex kann das 18-köpfige Team von Geschäftsführer Jens Hermann nun schneller und flexibler auf genau das – die steigende Nachfrage nach Etiketten in kleineren Auflagen und mit höheren Qualitätsanforderungen – reagieren. Die Druckmaschine, die Anfang April dieses Jahres installiert wurde, ist ein generalüberholtes System aus dem Rex-Programm des Herstellers und war für das Unternehmen nicht nur von ihren Leistungsparametern, sondern auch vom Investitionsniveau interessant.

Jens Hermann Labelwerk

Jens Hermann ist Geschäftsführer in zweiter Generation der Labelwerk GmbH. (Bild: Xeikon/Labelwerk)

„Wenn ich ehrlich bin, haben wir uns lange aus Kosten- und Qualitätsgründen gegen den Farbdigitaldruck gewehrt. Doch die Drucktechniken haben grundsätzlich enorme Fortschritte gemacht“, führt der Geschäftsführer aus. Speziell das Angebot, eine Gebrauchtmaschine für den Bruchteil des Preises einer Neumaschine zu kaufen, sowie die Gesamtpaket des Herstellers, haben ihn schlussendlich überzeugt.

Wirtschaftlicher produzieren

Etikettenaufträge bis ca. 400 m² lassen sich auf der Xeikon 3030 Rex nun rentabler als im Buchdruck produzieren, die Klischee- und Rüstkosten der herkömmlichen Druckvorstufe entfallen, der Auftrag geht per Knopfdruck an die Druckmaschine. Ein Vorteil der „neuen“ Gebrauchten sieht der Geschäftsführer zudem in der Brillanz und Randschärfe auch bei feinem, schwarzen Text auf transparenten Folien.

Die Xeikon 3030 Rex ist für Bahnbreiten zwischen 200 und 330 mm ausgelegt und erreicht laut Hersteller eine Leistung von bis zu 190 m2/h. Mit dem CMYK-Tonerset plus Deckweiß sowie einer maximalen Druckauflösung von 1.200 dpi können anspruchsvolle Motive, Texte und Barcodes problemlos abgebildet werden. Dank des Digital Frontends X-800, das in vorhandene MIS-Systeme integriert werden kann, ist es möglich, Aufträge vollautomatisch vorzubereiten und auch komplexe Projekte mit variablen Daten zu bewältigen.

Jürgen Zeußel Xeikon

Jürgen Zeußel, Sales Manager Label & Packaging Germany der Flint Group Digital. (Foto: Xeikon)

Investitionssicherheit

„Für ein Unternehmen in der Größenordnung wie Labelwerk kann der Einstieg in den Digitaldruck eine gewaltige finanzielle Anstrengung darstellen. Xeikon hat das Rex-Programm seiner […] überholten Gebrauchtmaschinen aufgelegt, um gerade kleineren und mittleren Druckereien die Spitzenlast des Investitionsrahmens zu nehmen und ihnen dennoch den Einstieg in den lukrativen und wachsenden Digitaldruckmarkt zu ermöglichen“, sagt Jürgen Zeußel, Sales Manager Label & Packaging Germany der Flint Group Digital.

Über Labelwerk

Die Labelwerk GmbH hat ihren Ursprung in einer kleinen Siebdruckwerkstatt in Ostfildern Kemnit, die Hans Hermann, Vater des heutigen Geschäftsführers, 1978 gegründet und zusammen mit seiner Frau Monika geleitet hat. Nach dem Umzug in größere Räumlichkeiten in Denkendorf übernimmt das Unternehmen 1983 die Herstellung der Siebdruckschablonen für die Herma GmbH, in den 1990er-Jahren folgt die Lohnfertigung der Computer-Etiketten.

Labelwerk GmbH Ostfildern

Seit 2010 ist die Labelwerk GmbH am Standort Ostfildern, Scharnhausen, zuhause. Bisher kamen in der Produktion vor allem semirotative Buchdruckmaschinen zum Einsatz – seit kurzem gehört auch eine Farbdigitaldruckmaschine Xeikon 3030 Rex zum Maschinenpark. (Bild: Screenshot https://karriere-papier-verpackung.de/unternehmen/labelwerk-gmbh/)

Die Zusammenarbeit mit Herma mündet 1999 in der Gründung der Herma Denkendorf GmbH, einer 50%-igen Tochter des Filderstädter Spezialisten für Haftmaterialien. Hermann Siebdruck geht in dem neuen Unternehmen auf, das sich inzwischen vom Siebdruck verabschiedet hat. Zunächst werden kleinauflagige Sonderanfertigungen hergestellt, später kommen Pharma-Etiketten dazu, die auch heute noch einen Schwerpunkt des Unternehmens bilden. 2007 übernimmt Hans Hermann die Herma-Anteile, wird damit alleiniger Gesellschafter und startet unter dem Namen Labelwerk GmbH neu durch. 2010 erfolgt der Umzug in einen Neubau am Standort Ostfildern Scharnhausen, wo Labelwerk noch heute beheimatet ist.

Sohn Jens Hermann ist bereits Mitte der 1990er-Jahre in das Unternehmen eingestiegen und war viele Jahre als Betriebsleiter tätigt. Anfang 2020 hat er in zweiter Generation die Geschäftsführung von Vater Hans übernommen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 18 Mitarbeiter.

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