STREIFFGruppe räumt bei den WorldStar Global Packaging Awards ab
Auch in diesem Jahr gehören Verpackungen „made in Germany“ zu den besten der Welt: Insgesamt zehn Einreichungen von deutschen Unternehmen haben es beim WorldStar Global Packaging Award 2021 der WPO (World Packaging Organisation) auf die Siegerliste geschafft, darunter auch der 2D/3D-Adventskalender der STREIFFGruppe. Maik Bermeitinger, Leiter der Produktentwicklung der STREIFFGruppe, hat Sign&Print mehr über das Gewinnerprodukt und dessen Entwicklungsgeschichte verraten.
Der 2D-/3D-Adventskalender in Weihnachtsbaumform verbindet, wie die Jury des WorldStar Global Packaging Awards erklärte, „auf innovative Art und Weise Nachhaltigkeit, Wandelbarkeit und Wiederverwendbarkeit“. Aber was macht den Kalender, der komplett aus Karton besteht und ohne jegliche Kunststoffteile auskommt, so besonders?
„Der ca. 90 Zentimeter große Adventskalender in der abstrakten Erscheinung eines Weihnachtsbaums glänzt nicht nur mit veredelten Faltschachteln, sondern auch durch seine verspielte Konstruktion“, erklärt Maik Bermeitinger gegenüber Sign&Print.
„Hierbei dreht sich im wörtlichen Sinne alles um eine bedruckte Rolle aus (gewickeltem) Hartpapier, die alle Bestandteile vertikal miteinander verbindet. Die Rundung der Rolle ermöglicht das horizontale Verdrehen der unterschiedlich langen Faltschachteln, was immer wieder eine individuelle Gestaltung auf spielerische Art hergibt.“ So könne der Adventskalender dreidimensional frei im Raum stehen oder zweidimensional als Dekoration aufgehängt und nach den Festtagen platzsparend verstaut werden. „Die hierfür alles schützende Umverpackung aus nachhaltiger, bedruckter Wellpappe mit handlichem Tragegriff und schützenden Polstern fertigen wir bei Streiff & Helmold in unserem Werk in Halberstadt.“
Spannende Konstruktion trifft auf ansprechende Veredelung
Für die Produktion des 2D/3D-Adventskalenders bzw. der einzelnen Faltschachteln kamen bei dem Verpackungsspezialisten der Offsetdruck und eine besondere Veredelung zum Einsatz. „Polygonmuster wurden in unterschiedlichen Goldtönen im Offsetdruckverfahren auf silberkaschierten GC1-PEFC/FSC-Karton aufgetragen und mit einer Drip-Off-Lackierung abgerundet, sodass beim näheren Betrachten leichte Schraffuren und somit eine fühlbar hochwertige Haptik in den einzelnen Polygonen entstand. Das realisieren unsere Spezialisten im Druck bei Bretschneider mit unserer neuen und leistungsstärksten Bogenoffsetdruckmaschine mit bis zu 18.000 Bg/h. Die High-End-Maschine ist mit insgesamt elf Druck-, Lackier- und Trocknungswerken für konventionelle Farben, UV-Farben und -Lacke ausgestattet und in dieser Konfiguration einzigartig“, erklärt der Produktentwickler.
Durch die Kombination all dieser Elemente erhielt der Adventskalender nicht nur seine futuristische Anmutung, sondern auch eine gute Portion Glanz und Dynamik.
Produktideen entstehen überall
Die Idee zum 2D/3D-Adventskalender hatte Maik Bermeitinger übrigens auf einer Sommer-Reise 2019. Nach Handskizzen und einem im heimischen Atelier selbst „gebastelten“ Baum, folgten die üblichen Schritte, die eine Idee durchlaufen muss, um ein Produkt zu werden, das in Serie hergestellt werden kann. Nach der Inspiration folgt die Nachbildung des Produktes mit allen Details in CAD-Systemen, die Machbarkeitsprüfung sowie das Plotten erster Muster.
Die Nachfrage steigt
„Die Nachfrage nach Adventskalendern ist in den vergangenen Jahren beträchtlich gestiegen“, heißt es vonseiten der STREIFFGruppe. Dabei liegen sie nicht mehr nur in der jüngeren Zielgruppe im Trend – und sind längst nicht mehr nur ein Thema für die Süßwarenindustrie, sondern auch für Kosmetik, Feinkost oder Werkzeuge. Die branchenübergreifende Entwicklung der Adventskalender habe mittlerweile bei allen Zielgruppen an großer Beliebtheit gewonnen. Bei der Entwicklung der Kalender arbeitet Bermeitinger mit seinem kompetenten, kreativen und interdisziplinär besetzten Team aus erfahrenen Produktentwicklern zusammen.
Dieser allgemeine Trend verändert aber auch die Art, wie diese Kalender entwickelt und hergestellt werden – „die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten erfordern ein hohes Maß an Individualität und Kreativität und die richtigen Maschinen“.
So hat die STREIFFGruppe in den vergangenen Jahren beispielsweise in automatisierte Bestückungsanlagen investiert, um die Kalender nicht nur fertigen, sondern auch automatisiert konfektionieren zu können und das Kalendergeschäft auf ein höheres Level zu heben. Neben der Herstellung von Adventskalendern für Markenartikler, kreiert das Entwicklerteam des Unternehmensverbunds zudem jährlich im eigenen Auftrag auch einen Adventskalender, der noch nicht in dieser Form produziert wurde.
Wer ist eigentlich die STREIFFGruppe?
Aber die STREIFFGruppe produziert längst nicht nur Adventskalender. Das erweiterte Produktportfolio der Firmengruppe besteht unter anderem aus hochveredelten Faltschachteln, Mailingboxen, Displays, hochwertigen kaschierten und bezogenen Feinkartonagen, Verpackungslösungen aus Wellpappe, der automatisierten Konfektionierung und dem Fulfillment. Zu den Verpackungwerken der STREIFFGruppe gehören die Streiff & Helmold GmbH in Braunschweig und Halberstadt sowie die Richard Bretschneider GmbH mit Standorten in Braunschweig und Vienenburg.
Während sich Streiff & Helmold in Braunschweig auf innovative, maßgeschneiderte und kreative hochwertige Verpackungslösungen und nachhaltige Packmittel spezialisiert hat, zugleich ein Logistik- und Versandzentrum mit mehr als 15.000 Palettenplätze betreibt und ein komplettes Fulfillment-System bietet, ist Bretschneider mit seinem Werk in Braunschweig vor allem in hochveredelten Druckerzeugnissen und der Produktion von Faltschachteln, cleveren Verpackungslösungen, Displays und einer automatisierten Kalenderfertigung unterwegs. Damit gilt Bretschneider als echter Spezialist beim Thema Adventskalender. Am Streiff-&-Helmold-Standort in Halberstadt befindet sich zudem ein Kompetenzzentrum für Wellpappe, in dem unter anderem Systemverpackungen für die Automobilindustrie gefertigt werden.
Was macht eine gute Verpackung aus?
Klar, eine Verpackung soll in erster Linie das enthaltene Produkt schützen, Produktinformationen liefern und darüber hinaus am Point of Sale (POS) die Marke abgrenzen und zum Kauf anregen. Doch „neben den üblichen Anforderungen“, so ergänzt Bermeitinger, „spielt meines Erachtens heute oft unbewusst die Multisensorik eine große Rolle. Es geht um ein Packmittel, das alle Sinne anspricht.“
Was er damit alles genau meint, erklärt er wiefolgt: „Ab dem ersten Kontaktpunkt stehen die Erfassung und Verarbeitung sensorischer Informationen und wie der Einzelne damit umgeht im Vordergrund. Beim Öffnen und Verwenden der Verpackung geht es dann zusätzlich darum, inwiefern diese leicht verständlich und im Alltag intuitiv zu gebrauchen ist. Insgesamt möchte man die Aufmerksamkeit des Verbrauchers wecken, manchmal irritieren, Emotionen, Erinnerungen sowie Assoziationen auslösen, motivieren und anregen. Es geht um die kognitive und emotionale Wahrnehmung. Primär werden der visuelle, der haptische, aber öfter auch der auditive Sinn angesprochen, z.B. letzterer durch das bewusste Klacken eines Magnetverschlusses einer Verpackung beim Schließen. Und manchmal wird unter Einsatz von Duftlacken und Duftfarben mit (unbewussten) olfaktorischen Reizen gespielt – wenn es beim Öffnen eines Mailings zum Beispiel leicht nach Lebkuchen riecht. So funktioniert Multisensorik über fünf Sinne auch bei Verpackungen.“
Nachhaltigkeit gewinnt an Wichtigkeit
Doch nicht nur die Multisensorik spielt eine wichtige Rolle bei Verpackungen, sondern auch das Thema Nachhaltigkeit. „Bei dem Gewinnerprodukt wurde der Kreislauf einmal anders definiert: Aus einem Baum wird ein Baum. Der Adventskalender beinhaltet keinerlei Thermoformteile aus Kunststoffen und kann somit ohne Materialtrennung zu 100% ganz einfach im Altpapier entsorgt werden. Das muss er aber nicht, da er wiederbefüllbar ist und so einen Mehrwert in Form eines Zweitnutzens bietet, aber auch ohne Inhalte noch ein tolles Deko-Objekt darstellt“, erklärt der Fachmann abschließend.
Übrigens: Der 2D/3D-Adventskalender der STREIFFGruppe hat nicht nur bei den WorldStar Global Packaging Awards der WPO abgeräumt, sondern hat auch beim Deutschen Verpackungspreis 2020 zu den Siegern gehört, ebenso wie zwei andere Produkte – unter anderen von Karl Knauer – die ebenfalls sowohl national wie auch international überzeugen konnten.
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