„Bücher sind gut für die Gesundheit – und sie werden bleiben“

Auch wenn E-Books Türen geöffnet haben, werden Bücher in gedruckter Form weiterhin am meisten geliebt. Das war eines der Statements aus dem Online-Even „Shaping the Future of Books“ der Intergraf. (Bild: pixabay.com/455992)
„Obwohl sich das Leben mehr und mehr in die Online-Welt verlagert, ist es bemerkenswert, dass Bücher in gedruckter Form noch immer am meisten geliebt werden. E-Books konnten zwar neue Türen öffnen, aber sie haben sich nicht so entwickelt, wie vorhergesagt“, stellte Cees Verweij, Präsident der Intergraf, gleich zu Beginn der virtuellen Events „Shaping the Future of Books“ fest. Wie der europäische Buchmarkt derzeit dasteht und welche Themen die Zeit nach der Pandemie bestimmen werden, haben in dem Online-Seminar Drucker, Verleger und Marktforscher diskutiert.

Cees Verweij ist Präsident der Intergraf. (Bild: Screenshot)
Mehr als 200 Menschen aus über 25 Ländern haben an der virtuellen Intergraf-Veranstaltung teilgenommen. Neben aktuellen Wirtschaftsdaten und Zukunftsperspektiven wurden auch Themen wie Automatisierung, kleine Auflagen oder die Reduzierung der Lagerbestände diskutiert – bis hin zur Nachhaltigkeit, Abonnements und der Bedeutung des tiefgründigen Lesen („deep reading“).
Eröffnet wurde das Online-Seminar vom Präsidenten der Intergraf Cees Verweij, der zum Einstieg die Bedeutung von Büchern hervorhob. „Bücher nehmen einen besonderen Platz in unserem Leben und unserer Kultur ein“, sagte er. Sie würden nicht nur stolz im Hintergrund des eigenen Online-Meetings präsentiert, sondern informieren und unterhalten in Zeiten großer Herausforderungen. „Sie erlauben uns, in andere Welten zu reisen und von unserem sicheren Zuhause aus weiter zu lernen. Obwohl sich das Leben mehr und mehr in die Online-Welt verlagert, ist es bemerkenswert, dass Bücher in gedruckter Form noch immer am meisten geliebt werden. E-Books konnten zwar neue Türen öffnen, aber sie haben sich nicht so entwickelt, wie vorhergesagt“

Adam Page vom Marktforschungsinstitut Smithers hat einen Einblick in die Entwicklungen am europäischen Buchmarkt gegeben. (Bild: Screenshot)
Wachstum im europäischen Buchmarkt
Wie es momentan ganz konkret am europäischen Buchmarkt aussieht, skizzierte Adam Page, Global Director of Research and Reports beim Marktforschungsinstitut Smithers, mit dem Intergraf eng zusammenarbeitet. Page gab einen Überblick über die neuesten Trends und stellte fest, dass der Buchmarkt gerade im Zusammenhang mit der Pandemie in den meisten Ländern positive Impulse verzeichnen konnte. Vor allem Titel aus den Bereichen Bildung und Aktivitäten, wie beispielsweise zum Thema Backen, Gartenarbeit oder Heimwerken hätten sich einer größeren Beliebtheit erfreut.
So sei beispielsweise der Buchmarkt in Großbritannien im Vergleich zu 2019 um 5,2% gewachsen. Der deutsche Markt hingegen habe ein leichtes Minus verzeichnet. Über ganz Westeuropa hinweg betrachtet sei die Entwicklung jedoch positiv. So prognostizierte Adam Page dem Buchmarkt für Westeuropa ein Wachstum von 5,7 Mrd. Euro im Jahr 2020 auf 6,5 Mrd. Euro im Jahr 2025 – und damit einer jährlichen Wachstumsrate von 2,6%.
Buchdruckereien verstünden sich dabei zunehmend als Optimierer der Lieferketten für Ihre Kunden, die Verlage, erklärte Page. Dabei spielten auch digitale Drucktechnologien eine wichtige Rolle, allen voran der Hochleistungs-Inkjetdruck, der idealerweise in eine automatisierte Produktionsumgebung inklusive Weiterverarbeitung eingebettet ist. Mit der Investition in digitale Drucksysteme tragen die Druckdienstleister dem Trend Rechnung, dass Verlage verstärkt nach kleinen Startauflagen oder nach dem bedarfsgerechten Druck verlangten.

Håvard Grjotheim, ehemaliger Intergraf-Präsident und Bücher-Experte. (Bild: Screenshot)
„Bücher sind gut für die Gesundheit“
Wie wichtig es sei, den Buchmarkt der Zukunft aktiv zu gestalten, stellte auch Moderator Håvard Grjotheim fest, der Experte der Buchbranche und zugleich ehemaliger Präsident der Intergraf ist. Denn obwohl es Bücher schon seit so vielen Jahr(hundert)en gibt, fügen Sie seiner Meinung nach dem Leben immer neue Dimensionen hinzu, wie das Lernen, die Empathie oder die psychologische Entwicklung. Daher auch seine Schlußfolgerung: „Bücher sind gut für die Gesundheit und werden bleiben; gedruckte Bücher sind etwas für die Zukunft“.

Rupert Smith ist CEO des britischen Buchdruckers Halstan Printing. (Bild: Screenshot)
Die anschließende Podiumsdiskussion sollte aufzeigen, wie Drucker und Verleger die Entwicklungen im Buchmarkt bewerten. Rupert Smith, CEO des britischen Unternehmens Halstan Printing, berichtete im Interview mit Charles Jarrold, dem CEO des britischen Handelsverbands BPIF, davon, dass die Pandemie nicht nur externe Trends beschleunigt habe, sondern auch interne Entscheidungs- und Investitionsprozesse für viele Unternehmen. Seiner Ansicht nach, werden künftige Entwicklungen vor allem in Bereichen der Automatisierung und Workflow-Integration stattfinden, die für sich genommen dem allgemeinen Trend zur Verbesserung der digitalen und technologischen Fähigkeiten fallen. „Verlage investieren in AR, und wir beschäftigen inzwischen mehr Programmierer und Workflow-Spezialisten als Drucktechniker“, so Rupert Smith. Für Buchdrucker seien die Aussichten im Jahr 2021 gut, schätzt er. „Der Markt war stark, vor allem für ‚Mainstream-Bücher‘. Dieses Jahr wird daher für Umsatz und Wachstum stehen“, so seine Schlussfolgerung.
Halstan Printing selbst hatte eigenen Angaben zufolge im vergangenem Jahr 2020 rund zwei Millionen Britische Pfund (umgerechnet ungefähr 2,29 Mio. Euro) in Technologie investiert. Dabei sei es vor allem darum gegangen, den Verlagen die Bestellung von Büchern zu erleichtern.

Peter Kraus vom Cleff, Managing Director des Rowohlt Verlages und Präsident des Europäischen Verlegerverbandes FEP. (Bild: Screenshot)
Tiefgründiges Lesen
Die Perspektive der Verlage vertrat in der Diskussion Peter Kraus vom Cleff, Geschäftsführer der Rowohlt Verlag GmbH und Präsident der Federation of European Publishers. Auch er unterstrich die Bedeutung von Büchern für die Zukunft und stellte dabei fest, wie wichtig es sei, „die Menschen wieder davon zu überzeugen, tiefgründig zu lesen“. Das intensive, tiefgründige Lesen („deep reading“) sei wie ein Sport, der geübt werden müsse. Künftige Generationen müssten diese Fähigkeit entwickeln, nicht nur für eine bessere Bildung, sondern auch für mehr Empathie.
Gedrucktes spielt die Hauptrolle
Die Bedeutung von Druckerzeugnissen für die Entwicklung der Fähigkeit zum tiefgründigen Lesen wurde von der Intergraf bereits gut dokumentiert. Es sei wissenschaftlich erwiesen, dass das Lesen von gedruckten Materialien (im Gegensatz zum Lesen in digitalen Umgebungen) besser für das Verständnis, die Konzentration und das Behalten der Inhalte ist – das gelte im besonderen Maße für Digital Natives. Solche Erkenntnisse machten deutlich, dass Bücher in der europäischen Gesellschaft auf absehbare Zeit eine wichtige Rolle spielen werden.

Das Online-Seminar der Intergraf über den europäischen Büchermarkt ließ sowohl Drucker, wie auch Verleger und Marktforscher zu Wort kommen, und verzeichnete über 200 Teilnehmer aus mehr als 25 Ländern.
Das virtuelle Intergraf Event „Shaping the Future of Books“ war der erste einer zweiteiligen Veranstaltungsserie des Verbandes. Kapitel 2 soll am 21. Oktober 2021 als Live-Event auf der Frankfurter Buchmesse stattfinden. Dann soll es nicht nur mehr Referenten geben, sondern auch umfassendere Einblicke in die Forschungsergebnisse von Smithers zum europäischen Büchermarkt.
Trotz stagnierendem Werbemarkt legt Plakat- und Außenwerbung zu
Dialogmedien sind weiterhin gefragt, klassische Medien konnten zulegen, darunter auch die Außenwerbung. Das geht aus dem neuesten Dialogmarketing-Monitor der Deutschen Post hervor. Dabei handelt es sich jedoch vor allem um eine Umverteilung, denn: Der deutsche Werbemarkt stagnierte 2019 mit 40,4 Mrd. Euro externen Ausgaben auf Vorjahresniveau, sein Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist sogar leicht gesunken.
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Bei der Entwicklung der Software-Version 21.1 hat OneVision auch sein Druckvorstufen-Paket Asura mit neuen Funktionen ausgestattet. Diese drehen sich unter anderem um die automatisierte Druckdatenaufbereitung und den PDF-Workflow.
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Wenn die Temperaturen steigen und das gesellschaftliche Leben wieder überwiegend draußen stattfindet, sieht man ein Werbemittel besonders häufig: Beachflags. Die kommen – entgegen ihres Namens – nicht nur an Stränden oder Strandbars zum Einsatz, sondern ziehen auch vor Ladengeschäften, im Einzelhandel oder bei anderen Veranstaltungen auf elegante Art und Weise die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich. Wie Beachflags produziert werden, will ein kostenloses HP-Webinar am 15. Juli, um 11 Uhr Schritt für Schritt erklären.
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Mit einem Wimmelbild der besonderen Art hat die Stadt Bochum die wichtigsten Ereignisse ihrer 700-jährigen Stadtgeschichte Revue passieren lassen. Die gut 150 und jeweils 12 x 1 m großen Einzelbilder, die zusammengerechnet eine Länge von 1.800 m ergeben, wurden anlässlich des Städte-Jubiläums bei der Niggemeyer Pro Imaging GmbH & Co. KG auf einem Drucksystem von Durst produziert.
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Egal, ob Vinyl-Banner, formgeschnittenes Schild oder Folienschriftzug: Ganz ohne Abfall sind diese aufmerksamkeitsstarken Werbemittel einfach nicht zu produzieren. Umso wichtiger ist es, dass Druckdienstleister an den Stellschrauben drehen, auf die sie tatsächlich Einfluss haben. Das kann neben einem konsequenten Recycling auch die Umstellung der Drucktechnologie auf umweltfreundlichere Verfahren sein. Die Hoffmann Druck GmbH in Villingen-Schwenningen hat im März als erstes Unternehmen in Deutschland den HP Latex 800W in Betrieb genommen und ist damit in Sachen Nachhaltigkeit wieder einen kleinen Schritt weitergekommen.
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Der Donauwörther Digitaldruckspezialist Schätzl Druck & Medien gehört künftig zur Elanders Print & Packaging Group (Waiblingen). Das haben beide Unternehmen gerade bekanntgegeben. Mit seiner Expertise im Bereich der Mass Customization werde Schätzl die Strategie der Elanders Group im Segment Onlineprint und hochindividualisierte Druckprodukte ergänzen und deren Marktposition in Zentral-Europa stärken, heißt es in der Mitteilung der Unternehmen.
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Es kann eine Fläche von mehreren Quadratmetern bedecken und sich trotzdem klitzeklein zusammenfalten lassen, ist leicht und daher günstig im Transport und lässt sich ohne großes Werkzeug einfach montieren: Soft Signage hat gegenüber der klassischen Beschilderung und Bannerwerbung einige Vorteile. Welche das sind, warum vor allem der Dye-Sublimationsdruck dafür zum Einsatz kommt und wo vielleicht auch die Grenzen liegen, hat Sign&Print in einer kurzen Übersicht zusammengestellt.
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Judith Grajewski | jg@signundprint.de| 6. Juli, 2021
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Die Workflow-Suite des niederländischen Entwicklers PrintFactory sind in der DACH-Region künftig über das Händlernetzwerk der inimap GmbH (Freiburg) erhältlich. Eine entsprechende Vertriebsvereinbarung haben die beide Unternehmen gerade bekanntgegeben.
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