„Ich bin zuversichtlich, dass B2B-Events wie die Fespa weitergehen“

Neil Felton CEO FESPA

Neil Felton, CEO der Fespa (Bild: Fespa)

Gerade ist die offizielle Werbekampagne zur Fespa Global Print Expo 2021 (9. bis 12. März 2021) gestartet. Unter dem Motto „Bringing Colour Back“ sollen sich – nach der coronabedingten Verschiebung und Verlegung nach Amsterdam ­– Großformat-, Spezial-, Sieb- und Textildrucker sowie Werbetechniker wieder persönlich treffen. Zeitgleich sagen für die nur wenige Wochen später stattfindende Drupa gerade immer mehr Aussteller ab. Sign&Print hat bei Fespa-CEO Neil Felton nachgefragt, inwiefern das auch die Fespa beeinflusst.

 

S&P: HP, Canon, Fujifilm, Screen, EFI und zuletzt Ricoh – viele Hersteller von Digitaldruckmaschinen haben gerade ihre Teilnahme an der Drupa 2021 abgesagt. Was bedeuten diese Absagen für die Fespa – schließlich gehören viele dieser Hersteller auch zu den klassischen Fespa-Ausstellern?
Neil Felton: Es gibt zwar einige Aussteller, die sowohl an der Fespa als auch an der Drupa teilnehmen, aber der Austausch zwischen unserem Besucherpublikum ist recht begrenzt. Die Fespa war schon immer sehr spezifisch auf die Gemeinschaft der Spezialdrucker ausgerichtet, darunter Sieb- und Digital-Großformatdrucker, Schilderhersteller sowie Textil- und Bekleidungsdrucker, die ein wachsendes Spektrum vertikaler Märkte bedienen.

Die Resonanz unserer Aussteller auf die Ankündigung der Veranstaltung im März 2021 in Amsterdam war positiv. Es gibt ein starkes Verlangen der Anbieter nach einer Plattform Anfang 2021, um nach einem Jahr ohne Live-Veranstaltungen wieder mit Kunden und Interessenten in Kontakt zu treten. Und es gibt ein wachsendes Vertrauen darin, dass viele Druckdienstleister nach Möglichkeiten zum Wiederaufbau und zur Erholung ihre Geschäfts suchen werden. Aussteller werden zweifellos ihre Marketingbudgets dort investieren, wo sie den besten ROI erzielen. Sie werden ihre Präsenz und die Produkte, die sie präsentieren wollen, entsprechend auf das spezifische Veranstaltungspublikum abstimmen.

S&P: Wie verhalten sich die Aussteller des Messe-Trios Fespa/European Sign Expo und Sportwear Pro derzeit? Gibt es viele Stornierungen, Teilnahme-Bestätigungen oder eine abwartende Grundhaltung?
Neil Felton: Seit Beginn unseres ernsthaften Ausstellerengagements im August haben wir bereits mehr als 175 Aussteller unter Vertrag genommen, und es wurden noch viel mehr Stände optioniert. Es ist sehr motivierend für uns, dass auch durch den Umzug von Madrid nach Amsterdam neues Ausstellerinteresse entstanden ist. Verständlicherweise ist man in einigen Bereichen noch etwas vorsichtig, aber insgesamt ist das Feedback, das wir erhalten, sehr positiv.

Neil Felton at Fespa

Neil Felton, CEO der Fespa, ist trotz aller äußeren Umstände zuversichtlich, dass die Fespa Global Print Expo im März 2021 in Amsterdam stattfinden kann. (Bild: Fespa)

S&P: Die Niederlande werden derzeit als Corona-Risikogebiet eingestuft. Werden die Messen überhaupt in Amsterdam stattfinden können?
Neil Felton: Natürlich sorgt die Pandemie für eine dynamische und unvorhersehbare Situation, aber die europäische Veranstaltungsindustrie unternimmt bereits Schritte zum Neustart. Messen haben an mehreren Veranstaltungsorten bereits sicher und erfolgreich stattgefunden. Mit starken und verbesserten Gesundheits- und Sicherheitspraktiken und verantwortungsbewusstem Verhalten von Ausstellern, Auftragnehmern und Besuchern bin ich zuversichtlich, dass B2B-Events wie die Fespa weitergehen und für alle Beteiligten effektiv sein können.

S&P: Welche Vorkehrungen werden Sie als Veranstalter treffen, um Aussteller und Besucher so gut wie möglich zu schützen?
Neil Felton: Die Gesundheit und Sicherheit aller unserer Aussteller, Besucher, Auftragnehmer und Mitarbeiter ist unsere Priorität. In diesem Sinne arbeiten wir eng mit dem RAI-Ausstellungszentrum zusammen, um die Richtlinien der niederländischen Regierung, des Nationalen Instituts für Volksgesundheit und Umwelt und des städtischen Gesundheitsdienstes in Amsterdam zu befolgen. Unter Anleitung dieser Behörden streben wir eine Covid-gesicherte Veranstaltung an, die Maßnahmen wie soziale Distanzierung, Händedesinfektionsstationen, berührungslose Registrierung und verbesserte Beschilderung umfasst.

Darüber hinaus befolgen wir die vom AEO (Association of Exhibition Organisers, eine Vereinigung der Messeveranstalter) geschaffenen „All-Secure“-Richtlinien, um sicherzustellen, dass Veranstaltungen auf sichere Art und Weise durchgeführt werden, wobei Gesundheit und Sicherheit an erster Stelle stehen.

Wir werden im Vorfeld der Veranstaltung klare Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien für Aussteller und Besucher veröffentlichen, und unser Grundriss wird eine sozial distanzierende Führung berücksichtigen.

 

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