Foliendruck-Spezialist mit Entwicklerqualitäten

Michael Hiemann Geschäftsführer Siepro

Michael Hiemann, Geschäftsführer von Siepro hat den ehemaligen Siebdruck-Betrieb erfolgreich auf den Digitaldruck umgestellt. Geblieben aber ist der Bedruckstoff, denn auch heute ist das Unternehmen in Steinheim/Murr auf alle Varianten des Foliendrucks spezialisiert. (Bild: jg)

Wenn es um die Weiterentwicklung des Familienunternehmens Siepro geht, hat Geschäftsführer Michael Hiemann das richtige Gespür. Das zeigt sich nicht nur darin, dass er den einstigen Siebdruck-Betrieb erfolgreich auf den Digitaldruck umgestellt hat, sondern auch daran, dass Siepro in schöner Regelmäßigkeit aus allen Nähten platzt.

2017 gehörte die Siepro Werbe- und Kennzeichnungs KG in Steinheim/Murr zu den ersten Druckdienstleistern, die in die UV-Gel-Technologie von Canon investiert haben. Drei Maschinen der neuen Colorado-Großformatdrucker waren damals in Steinheim im Einsatz – inzwischen sind es elf. Aber nicht nur das: „Wir haben außerdem zehn Epson-Surecolor-Systeme, sechs Summa- und fünf Zünd-Flachbett-Cutter“, zählt Michael Hiemann einen Teil des heutigen Maschinenparks auf.

Vom Siebdruck zum Digitaldruck

Mit einem Umweg über die HP Indigo S2000, den UV-Offsetdruck mit einer KBA Genius und den digitalen Flachbettdruck, produziert Siepro heute ausschließlich im großformatigen Rollen-Digitaldruck. Gleich geblieben ist in den fast 40 Jahren, seitdem Vater Claus Hiemann den ehemaligen Siebdruckbetrieb gründete, jedoch der Bedruckstoff. „Wir waren schon damals auf das Bedrucken von Kunststoffen spezialisiert und sind es auch heute noch“, so Hiemann.

„Wir produzieren zu rund 80 Prozent Aufkleber, Werbeaufkleber, Kennzeichnungsaufkleber, Fußbodenaufkleber. Außerdem bedrucken wir Backlitfolien und auch Spezialpapiere auf Kunststoffbasis für den Einsatz im Außenbereich, ebenso produzieren wird Regalauszeichnungen für Supermärkte und andere POS-Produkte.“ Besonders gefragt seien derzeit auch Magnetfolien – und Statikfolien, die ganz ohne Klebstoff haften. „Die können wir seit kurzem auf den neuen Colorado-Modellen bedrucken.“

  • Siepro Canon Colorado UV-Gel-Drucker
    Vor gut drei Jahren waren es noch drei Colorado-Drucksysteme von Canon - heute sind bei Siepro in Steinheim ganze elf UV-Gel-Drucksysteme im Einsatz. (Bild: jg)

Wachstumsmarkt 3D-Gelaufkleber

Besonders im Trend liegen auch 3D-Gelaufkleber, oder Doming-Aufkleber, wie sie auch genannt werden. „Das ist eine besondere Art der Veredelung, die eine tolle Haptik bietet und sehr edel aussieht“, erklärt Michael Hiemann. Dabei wird auf den digital gedruckten Aufklebern eine dünne Gießharz-Schicht aufgetragen.

„Wir haben vor vier Jahren mit einer Tischmaschine eines russischen Tüftlers angefangen und schnell gemerkt, dass es mehr und mehr wird. Dann sind wir in die professionelle Produktion eingestiegen, mit einer Maschine des italienischen Herstellers Color-Dec, aber schon nach zwei Jahren kamen wir nicht mehr hinterher. Jetzt produzieren wir auf einer richtig großen Color-Dec.“

Gedruckt werden die Doming-Aufkleber auf den Epson-Surecolor-Systemen, denn „durch den Linsen-Effekt gibt es hohe Anforderungen an die Druckqualität“, so Hiemann. Danach kommen die Summa-Plotter für den Kiss-Cut der Aufkleber und die Zünd-Systeme für den Schnitt der Bögen zum Einsatz. Erst wenn alles geschnitten und entgittert ist, wird das Gießharz aufgetragen.

  • Siepro Doming-Aufkleber
    Siepro bietet die Produktion dieser besonderen Aufkleber mit Gießharzschicht seit gut vier Jahren an und hat aufgrund der hohen Nachfrage schon zwei Mal die Produktionskapazitäten erhöht. (Bild: jg)

Produktespektrum trägt durch Krisenzeit

In der Regel werden bei Siepro um die 400 Aufträge am Tag produziert – ausgenommen natürlich die ersten drei Wochen des Lockdowns, in denen es auch bei Siepro zurückging.

„Aber wir sind produktionstechnisch sehr breit aufgestellt. Wo etwas weggebrochen war, kamen andere Aufträge hinzu. Darum sind wir mit einem blauen Auge durch die Corona-Zeit gekommen. Wir haben so viele Fußbodenaufkleber wie noch nie produziert und kurzfristig auch Spuckschutze aus glasklaren PET-Material hergestellt. Aber nach drei Wochen war die Auftragslage wieder halbwegs auf normalen Niveau. Und jetzt rennen uns die Leute förmlich die Bude ein.“

Übrigens: Siepro betreibt unter www.aufkleber-drucken-lassen.de auch einen eigenen Webshop, mit dem das Unternehmen parallel weiteren Wachstum und Umsätze generiert.

Entwicklungspartner für Software- und Maschinenhersteller

Aber zurück zu den 400 Aufträgen pro Tag. Denn diese Menge kann Siepro nur durch den Einsatz der Wide-Format-Suite von OneVision bewältigen. „Ohne OneVision wären wir lange noch nicht da, wo wir jetzt sind. Wir haben so viele unterschiedliche Produkte, unterschiedliche Laminierungen, verschiedene Folien – das könnten wir ohne die Software nicht bewältigen.“

Und das Beste: Siepro war direkt in die Entwicklung der Software-Lösung involviert. „Das Modul gab es vorher nicht. Wir haben das zusammen großgezogen. OneVision hat von uns gelernt, was in der Produktion zu beachten ist und es entsprechend in die Software eingebaut. Und die Entwicklung bleibt nicht stehen, es gibt immer etwas Neues zu integrieren, wie zuletzt die unterschiedlichen Barcodes von Summa und Zünd“, beschreibt Hiemann.

Siepro war aber nicht nur an der Entwicklung der Workflow-Software beteiligt. Auch Canon hat schon weit vor der Markteinführung seiner Colorado-UV-Gel-Systeme auf die Erfahrung, Einschätzung und das Feedback von Michael Hiemann und seinem 25 Mitarbeiter starken Team gesetzt.

  • Siepro Summa-Plotter
    Für die Verarbeitung der Drucke kommen unter anderem Summa-Plotter zum Einsatz. Auf ihnen werden die Aufkleber in der Regel konturgeschnitten (Kiss-Cut). (Bild: jg)

Und wie geht es weiter?

Da es mit elf Colorados, zehn Epson-Drucksystemen, sechs Summa-Plottern, fünf Zünd-Cuttern, der Doming-Produktion, Versand und Lager, inzwischen ziemlich eng geworden ist im gerade mal zehn Jahre alten Firmengebäude, plant der Geschäftsführer bereits den nächsten Anbau. In wenigen Monaten sollen die Bauarbeiten beginnen – und auch welche Maschinen dann dort einziehen werden, weiß der Geschäftsführer schon. „Das wird aber noch nicht verraten.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

For security, use of hCaptcha is required which is subject to their Privacy Policy and Terms of Use.


Trotz stagnierendem Werbemarkt legt Plakat- und Außenwerbung zu

Dialogmedien sind weiterhin gefragt, klassische Medien konnten zulegen, darunter auch die Außenwerbung. Das geht aus dem neuesten Dialogmarketing-Monitor der Deutschen Post hervor. Dabei handelt es sich jedoch vor allem um eine Umverteilung, denn: Der deutsche Werbemarkt stagnierte 2019 mit 40,4 Mrd. Euro externen Ausgaben auf Vorjahresniveau, sein Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist sogar leicht gesunken. 

Veröffentlicht von: 

Markenaufbau mit K(n)öpfchen, „TEX-how“ und „Bigital Printing“

Wenn Eric Bradatsch zu einer neuen Folge seines Podcasts einlädt, hören ihm inzwischen regelmäßig mehrere tausend Menschen zu. Das ist erstaunlich, denn er ist hauptberuflich nicht Influencer, sondern Geschäftsführer der Großformatdruckerei TEXSIB im sächsischen Beiersdorf. Das Unternehmen, das seit seiner Gründung 1990 kontinuierlich gewachsen ist, hat zuletzt nicht nur in neue Technik, sondern auch in ein professionelles Marketing investiert.

Veröffentlicht von: 

Beachflags: Wie das sommerliche Werbemittel entsteht

Wenn die Temperaturen steigen und das gesellschaftliche Leben wieder überwiegend draußen stattfindet, sieht man ein Werbemittel besonders häufig: Beachflags. Die kommen – entgegen ihres Namens – nicht nur an Stränden oder Strandbars zum Einsatz, sondern ziehen auch vor Ladengeschäften, im Einzelhandel oder bei anderen Veranstaltungen auf elegante Art und Weise die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich. Wie Beachflags produziert werden, will ein kostenloses HP-Webinar am 15. Juli, um 11 Uhr Schritt für Schritt erklären.

Veröffentlicht von: 

Ein XXL-Wimmelbild zum Städte-Jubiläum

Mit einem Wimmelbild der besonderen Art hat die Stadt Bochum die wichtigsten Ereignisse ihrer 700-jährigen Stadtgeschichte Revue passieren lassen. Die gut 150 und jeweils 12 x 1 m großen Einzelbilder, die zusammengerechnet eine Länge von 1.800 m ergeben, wurden anlässlich des Städte-Jubiläums bei der Niggemeyer Pro Imaging GmbH & Co. KG auf einem Drucksystem von Durst produziert.

Veröffentlicht von: 

„Es ist unser eigener Anspruch, die Welt ein bisschen grüner zu machen“

Egal, ob Vinyl-Banner, formgeschnittenes Schild oder Folienschriftzug: Ganz ohne Abfall sind diese aufmerksamkeitsstarken Werbemittel einfach nicht zu produzieren. Umso wichtiger ist es, dass Druckdienstleister an den Stellschrauben drehen, auf die sie tatsächlich Einfluss haben. Das kann neben einem konsequenten Recycling auch die Umstellung der Drucktechnologie auf umweltfreundlichere Verfahren sein. Die Hoffmann Druck GmbH in Villingen-Schwenningen hat im März als erstes Unternehmen in Deutschland den HP Latex 800W in Betrieb genommen und ist damit in Sachen Nachhaltigkeit wieder einen kleinen Schritt weitergekommen.

Veröffentlicht von: 

Elanders übernimmt Schätzl Druck & Medien

Der Donauwörther Digitaldruckspezialist Schätzl Druck & Medien gehört künftig zur Elanders Print & Packaging Group (Waiblingen). Das haben beide Unternehmen gerade bekanntgegeben. Mit seiner Expertise im Bereich der Mass Customization werde Schätzl die Strategie der Elanders Group im Segment Onlineprint und hochindividualisierte Druckprodukte ergänzen und deren Marktposition in Zentral-Europa stärken, heißt es in der Mitteilung der Unternehmen.

Veröffentlicht von: 

Fünf Fakten über Soft Signage
und Dye-Sublimation

Es kann eine Fläche von mehreren Quadratmetern bedecken und sich trotzdem klitzeklein zusammenfalten lassen, ist leicht und daher günstig im Transport und lässt sich ohne großes Werkzeug einfach montieren: Soft Signage hat gegenüber der klassischen Beschilderung und Bannerwerbung einige Vorteile. Welche das sind, warum vor allem der Dye-Sublimationsdruck dafür zum Einsatz kommt und wo vielleicht auch die Grenzen liegen, hat Sign&Print in einer kurzen Übersicht zusammengestellt.

Veröffentlicht von: