Verpackungsspezialist setzt auf mehr Automatisierung in der Druckvorstufe
Um effizient und wirtschaftlich produzieren zu können, kommt es auf den richtigen Workflow an – schließlich ist Zeit nicht nur sprichwörtlich Geld. Der Verpackungsspezialist Hager Papprint mit Sitz im saarländischen Kirkel arbeitet seit zwei Jahren mit den Softwarelösungen „Packz“ und „Cloudflow“ von Hybrid Software und schleust Druckaufträge seitdem in einem Drittel der vorher benötigten Zeit durch die Vorstufe.
Hager Papprint wurde 1896 eigentlich als Buchdruckerei und Buchbinderei gegründet. Und fast 125 Jahre später ist aus dem Familienunternehmen ein Spezialist für Faltschachteln und Displays geworden. Wenn es um die Produktion der – im wahrsten Sinne des Wortes – „packenden“ Verpackungen geht, setzt das mittelständische Industrieunternehmen sowohl auf den Offset- wie auch auf den Digitaldruck. Erst im letzten Jahr investierte Hager Papprint in eine neue Siebenfarben-Offsetdruckmaschine mit Lack – und nahm auch andere neue Projekte in Angriff.
Stetige Weiterentwicklung
„Unser Betrieb hat sich kontinuierlich entwickelt. Aktuell sind wir mit einem Neubau beschäftigt, um unsere Kapazitäten zu erweitern und den wachsenden Ansprüchen gerecht werden zu können“, erklärt Geschäftsführer Günter Merziger, der das Unternehmen zusammen mit Susanne und Thomas Wirbel leitet. Damit werden, wie er weiter ausführt, künftig auf mehr als 10.000 m² Produktions- und Lagerfläche Faltschachteln und Displays für die Kunden aus den Bereichen Food, Industrie, Healthcare und sonstigem Non-Food entstehen.
Interne Druckvorstufe bringt Flexibilität
Aber es kommt nicht nur auf die Produktion an sich an – auch die richtige Vorbereitung der Druckdaten spiele eine große Rolle. „Wir haben schon jeher die Vorteile einer internen Druckvorstufe für uns erkannt. Davon profitieren wir ganz klar: umfangreiche Erfahrung, kürzere Wege, schnellere Anpassungen, optimale Qualität. Unsere Kunden schätzen den direkten und unkomplizierten Service, wenn es um ihre Druckdaten geht. Das könnten wir mit einem externen Lieferanten so nicht leisten“, so Merziger.
Besondere Anforderungen
Noch dazu ist die Faltschachtel kein Produkt wie jedes andere, wie Maurice Cadet, Gruppensprecher in der Druckvorstufe bei Hager Papprint, betont: „Es ist zwar am Ende nur ein Druckbogen, der durch die Maschine läuft, aber die Herstellung einer Faltschachtel bringt viele Anforderungen mit sich. Die Produktion mit Sonderfarben, die exakte Positionierung von Elementen im Anschluss auf den verschiedenen Flächen der Schachtel, die Kodierung für den Weiterverarbeitungsprozess – die Liste ist lang.“
Entsprechend gut durchdacht sollte auch der Wechsel der Vorstufen-Software sein. „Es ist mir nicht leichtgefallen, denn wir hatten bereits eine recht weit entwickelte Softwareumgebung in der Druckvorstufe, mit der wir über viele Jahre erfolgreich produziert haben. Doch es war klar, dass bei unserem bisherigen Lieferanten ein Innovationsstau bestand, auf den wir reagieren mussten. Unser Unternehmen sollte sich auch in diesem Bereich weiter entwickeln“, erinnert sich Günter Merziger. Kontakt zu den Hybrid Software gab es bereits, also entschied man sich, gemeinsam die Möglichkeiten und Auswirkungen zu prüfen.
Ausführlicher Benchmark-Vergleich
So wurden, wie Maurice Cadet erklärt, die Abläufe der bisherigen Softwareumgebung beschrieben und in mehreren Benchmarks mit der Lösung von Hybrid gegengemessen. Dass Packz und Cloudflow schon bei einigen Markbegleitern die Auftragsabwicklung beschleunigten, war auch dem Vorstufenspezialisten bekannt. „Die Ergebnisse in unseren eigenen Benchmarks haben mich dann aber wirklich beeindruckt“, erinnert er sich. „Wenn man plötzlich feststellt, dass sich jenseits der bewährten Arbeitsweisen Ergebnisse deutlich schneller, sicherer und vor allem viel einfacher erreichen lassen, erkennt man schnell das Potenzial für die eigene Firma.“
Komplexes wird einfacher in der Umsetzung
Die Entscheidung für die beiden Lösungen Packz und Cloudflow von Hybrid Software fiel entsprechend leicht und wurde durch Maurice Cadet begleitet. „Wir haben bereits am zweiten Tag unseres Packz-Trainings im Team entschieden, dass wir ab der Folgewoche die Altsysteme nicht mehr verwenden. Mit dieser Entscheidung sind wir sehr zufrieden, mit PDF und Packz geht es soviel einfacher.“ Besonders die Live-Objekte in der Lösung haben den Spezialisten nach eigener Aussage beeindruckt: „Die Anbringung komplexer Druckmarken ist jetzt wirklich ein Kinderspiel.“
Mehr Automatisierung
Um die Vorstufenprozesse stärker zu automatisieren und die Kapazität der bestehenden Mannschaft zu steigern, wurde zusätzlich eine Cloudflow-Umgebung aufgebaut, die den Abteilungen den zentralen Zugriff auf Produktionsdaten, eine direkte Kommunikation und die verteilte Qualitätskontrolle ermöglicht.
Günter Merziger jedenfalls ist zufrieden mit der Entscheidung: „Seit der Einführung der Hybrid-Produkte und der Integration mit unserem ERP können wir viele Abläufe kürzer, effizienter und transparenter gestalten. In der Summe stellen wir fest, dass wir nun ungefähr noch ein Drittel der bisherigen Zeit benötigen, um einen Job durch die Druckvorstufe zu schleusen. Das gibt uns die Möglichkeit, mit dem bestehenden Team ein deutlich höheres Auftragsvolumen zu stemmen.“
Im nächsten Schritt soll zudem der Kunde direkt in den Prozess eingebunden werden.
Neue Version von Packz verfügbar
Übrigens: Erst im Oktober hatte der Software-Hersteller eine neue Version seiner Packz-Lösung vorgestellt. Die Version 6.0 bietet unter anderem eine Reihe neuer KI-basierter Funktionen, um die Produktion weiter zu automatisieren, eine neue Benutzeroberfläche namens Nebula, bei der sich nun auch Funktionalitäten und Werkzeuge personalisieren lassen, automatisierte Aktionslisten sowie ergänzende Lösungen für das Verformen, um nur einige Punkte zu nennen.
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