Canon präsentiert sein neues ColorStream-Flaggschiff
Nachdem Canon im letzten Jahr schon seine ProStream-, Arizona- und Imagepress-Serie um neue Modelle erweitert hat, folgt nun auch das ColorStream-Portfolio. Das neue Flaggschiff-Modell ColorStream 8000 ist gegenüber seinem Vorgängermodell mit einer Reihe an Neuerungen für eine höhere Produktivität, Druckqualität und Anwendungsvielfalt ausgestattet worden.
Die ColorStream-Maschinenreihe wurde 2010 erstmals vorgestellt. Seitdem hat der Hersteller mehr als 1500 Installationen weltweit gezählt, wobei bei mehr als 40 Prozent der Anwender mehr als ein System im Einsatz ist, wie Peter Wolff, Senior Vice President Production Printing Products EMEA bei Canon EMEA, beim virtuellen Launch-Event der neuen Modellreihe verriet. Das inkjetbasierte Rollendrucksystem werde dabei vor allem für Produkte der Unternehmenskommunikation und Transaktion (>50%), für Direct Mailings (19%) sowie für die digitale Buchproduktion (18%) eingesetzt, um nur die drei größten Einsatzbereiche zu nennen.
Entsprechend richtet sich der Hersteller auch mit der neuen Canon ColorStream 8000 an Hausdruckereien, Druck- und Kommunikationsdienstleister (Transaktionsdruck und Direktwerbung), sowie an spezialisierte Dienstleister für Bücher, Handbücher oder pharmazeutische Packungsbeilagen.
Zwei Modelle
Mit der ColorStream 8133 und der ColorStream 8160 besteht die neue Maschinen-Serie aus zwei Modellen, die eine maximale Druckgeschwindigkeit von 133 m/min bzw. 160 m/min erreichen, und damit umgerechnet bis zu 2.152 A4-Seiten pro Minute liefern. Die ColorStream 8000 ist laut Hersteller auf ein monatliches Druckvolumen von 15 bis 70 Millionen A4-Seiten ausgelegt und soll damit eine einfache Möglichkeit bieten, Druckvolumen aus anderen Verfahren wie etwa dem Offsetdruck in den Digitaldruck zu überführen und so Kosten einzusparen.
„Die ColorStream-8000-Serie ist zudem für die 24/7-Produktion ausgelegt, ebenso wie auf einen niedrigen Energieverbrauch und eine möglichst geringe Makulatur“, wie Johann Schmidbauer, Marketing-Direktor bei Canon EMEA, erklärt.
Was kann die neue Canon ColorStream 8000?
Gegenüber dem inzwischen fünf Jahre alten Vorgängermodell, der ColorStream 6000, hat sich in dem neuen Flaggschiff-System einiges getan. So wurde das Drucksystem unter anderem mit neuen Druckköpfen von Kyocera ausgestattet (20 in jedem Druckturm, fünf pro Farbe), die eine Druckauflösung mit nativen 1.200 dpi liefern sollen. Zusammen mit dem neuen wasserbasierten Pigmenttinten-Set mit Latexpolymeren sorge das für eine hohe Druckqualität mit weichen Farbverläufen, homogenen Flächen und scharfen Details – und das auch bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten. Außerdem, so Schmidbauer, lieferten die neuen Tinten einen großen Farbumfang – von einem tiefem Schwarz bis zu lebendigen Farben. Dadurch erreiche die neue Maschinenreihe den Fogra-Prozessstandard – auch auf ungestrichenen Substraten und ohne Vorbehandlung.
Hohe Medienflexibilität
Aprospos Substrate: Die neuen ColorStream-8000-Modelle kann laut Canon auf einer Vielzahl ungestrichener, recycelter und inkjet-optimierter Papiere mit einer Grammatur von 40 bis 160 g/m² drucken. Ausgewählte Papiere seien sogar bis 220 g/m² möglich. Damit sollen Anwender ein breites Spektrum verschiedener Produkte abbilden und sich zudem auch in neue Anwendungsbereiche hineinentwickeln können. Dank der Druckbreite von 560 mm seien beispielsweise überdimensionale Werbeposter und größere Buchformate realisierbar.
Automatisierungsgrad erhöht
Darüber hinaus wurde bei den beiden neuen Modellen soviel wie möglich automatisiert, um die Verfügbarkeit und Uptime auf über 90 Prozent zu erhöhen und die Bedienung zu vereinfachen. Cindy Schramm, Produktmanagerin für die ColorStream 8000, hat beim virtuellen Produkt-Launch einen kleinen Einblick in die Neuerungen gegeben: So ist die ColorStream 8000 beispielsweise mit einer automatischen Bahnreinigung ausgestattet, die direkt vor den Druckköpfen installiert ist und so verhindern soll, dass Papierstaub die Druckqualität beeinträchtigt. „Das erhöht zudem die Substratevielfalt, vor allen Dingen in Richtung der günstigen Papiere, die von Natur aus zu einer stärkeren Staubbildung tendieren“, so Schramm.
Darüber hinaus wurde die Druckkopfreinigung automatisiert, die in der Vergangenheit noch von den Bedienern durchgeführt werden mussten und entsprechend Zeit kosteten. „Mit der automatisierten Druckkopfreinigung kann nicht nur der Aufwand für die Bediener reduziert werden, sondern auch die Verfügbarkeit der Maschine insgesamt – und das um bis zu 35 Prozent“, erklärt die Produktmanagerin.
Bei Datev bereits im Einsatz
Bei Datev in Nürnberg, Top-3-Softwareanbieter in Deutschland und einer der größten, europäischen IT-Dienstleister, ist die neue ColorStream 8000 bereits im Einsatz. Die Genossenschaft der Steuerberater unterstützt insgesamt 2,5 Millionen Unternehmen, Selbstständige, Kommunen, Verbände und Institutionen und verwaltet als Full-Service-Anbieter das komplette Erstellen der Kunden-Geschäftsdokumente. Im eigenen Digital & Print Solution Center (DPSC) in Nürnberg werden durchschnittlich mehr als 1,1 Milliarden Seiten pro Jahr produziert, von Werbe- und Informationsmailings über Rechnungen und Mahnungen bis hin zu Kontoauszügen und hochwertigen Versicherungspolicen.
Installiert wurde das neue Drucksystem, die ColorStream 8160, bereits Mitte Dezember 2020. Die Inbetriebnahme folgte nach nur zwei Wochen. Seitdem ist auf dem Inkjet-Rollendrucksystem viel gelaufen: „Die Seitenzahl seit der ersten Inbetriebnahme liegt bei 10 Mio. Din-A4-Seiten, Tendenz steigend“, wie Gunter Ruffing, Produktionsleiter im Datev-Druckzentrum in Nürnberg in einer kurzen Videoschalte, Stand Mitte April, verriet. Neben dem Modul zur automatischen Bahnreinigung, lobte Ruffing auch die RIP-Zeiten, die sich gegenüber der Vorgängermodelle deutlich erhöht hätten.
Und Sina Arndt, Teamleiterin Digital Print & Solution Center, ergänzte, worauf es den Kunden von Datev in erster Linie ankommt: „Auf Individualisierung/Personalisierung, auf Farbe, Qualität und Flexibilität. Unter Flexibilität verstehen wir beispielsweise, dass der Kunde seine Kunden spätmöglichst in die Produktion bei uns geben kann oder auch die Chance hat, kurzfristige Änderungen vorzunehmen. Und da sehen wir die ColorStream 8000 als einen wirklichen Zugewinn bei uns in der Produktion. Auch das Thema Beilagenzusteuerung in einem Datenstrom ist für uns ein echter Mehrwert.“
Derzeit werde die Maschine noch mit verschiedenen Nachverarbeitungsmodulen ausgestattet, wie Ruffing sagt. „So können wir nach der Pre-Pilot-Phase im zweiten Schritt auch perforieren, schneiden und stanzen, was für uns im Inline-Geschäft ganz wichtig ist. So können wir optimale Prozessketten abbilden.“
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