„Ich muss mit meiner Leistung überzeugen, nicht mit Worten“
Während die einen erst ihre Ausbildung abschließen, hat sich Stefan Stoll schon in seinem dritten Lehrjahr selbstständig gemacht – mit einer in Eigenregie auf Vordermann gebrachten Rotaprint-Einfarbenmaschine. Angst vor den Herausforderungen hatte der heutige Geschäftsführer der Stoll Farbtreu Druckerei in Wendlingen am Neckar damals schon nicht. Und das ist auch heute so, trotz der corona-bedingten Schwierigkeiten, die auch vor seinem Unternehmen nicht Halt gemacht haben.
„In den 27 Jahren, in denen es uns gibt, standen die Zylinder bisher nur an den Feiertagen und an den Wochenenden still“, erzählt der gelernte Drucker und studierte Wirtschafts-Ingenieur Druck Stefan Stoll. Doch das änderte sich schlagartig, als der Lockdown kam. „Die Wirtschaftskrise 2008/2009 hatten wir fast gar nicht gespürt bzw. nach jährlichen Steigerungen ‚nur‘ eine schwarze Null erzielt. Ich hatte damals nicht im Entferntesten an Kurzarbeit gedacht – und jetzt muss ich sagen, Gott sei Dank gibt es dieses Instrument, denn die Corona-Krise hat auch uns massiv getroffen, vor allem in der Hoch-Phase im März und April.“
Speziell die Aufträge, die mit Kulturveranstaltungen zusammenhängen, darunter auch Periodika, seien weggebrochen – ebenso wie Geschäftsdrucksachen, die in Zeiten von Home Office durch digitale Kommunikationsmittel abgelöst wurden. Und dennoch sagt Stoll: „Mir ist es nicht bang. Es geht trotzdem weiter. Klar, vermutlich werden Firmen, denen es vorher schon schlecht ging verschwinden, aber wir werden nach der Krise mehr zu tun haben als zuvor“.
Natürlich mische sich inzwischen auch ab und zu die Frage unter, welche der Kunden es wohl nach der Krise noch geben werde, doch das ändere nichts an der im Grunde genommen positiven Prognose, die der Spezialitätendrucker für sein Unternehmen in der Branche hat.
Stetige Investition in den Maschinenpark
Stolls Optimismus mag auch damit zusammenhängen, dass das Wendlinger Unternehmen über die Jahre hinweg immer wieder investiert hat. So wurde bei Stoll Farbtreu 2008 beispielsweise die weltweit erste Heidelberger Speedmaster Anicolor SM52/4+L der Hauptserie in Betrieb genommen. „Vor zwei Jahren haben wir außerdem unsere CtP-Plattenbelichtung durch einen neuen Suprasetter und die prozessfreien Sonora-XP-Platten von Kodak ersetzt, die mit unserer Anicolor top funktionieren“, erklärt der Geschäftsführer.
Im April dieses Jahres wurde zudem der Digitaldruck ausgebaut – mit einer Ricoh Pro C7200 mit fünftem Farbwerk, eingebracht durch den benachbarten Fachhändler Kappel & Dierolf, für den Stoll Farbtreu nun zugleich einen „Living Showroom“ bietet.
Farbtreu im Namen, farbtreu im Druckergebnis
Und auch wenn der Maschinenpark natürlich deutlich umfangreicher ausgestattet ist und vor allem im Bereich der Druckveredelung einiges zu bieten hat, ist Stoll besonders stolz auf seine Anicolor-Maschine. „Mein größtes Werbemittel ist es, wenn ich die Kunden zur Druckabnahme einlade. Weil wir mit der Anicolor-Technologie etwas ganz anderes bieten können, als die meisten unserer Wettbewerber“, so Stoll. Auch wenn die Maschine etwas disziplinierter als bei andere Drucktechnologien betrieben werden muss, haben die Drucker die Technik voll im Griff.
„Wenn wir zeigen können, mit wie wenig Makulatur wir den ersten Gut-Bogen erreichen und dann noch, dass wir über über die gesamte Auflage die identisch gleiche Farbe liefern, dann ist das für jeden, der das „normale“ Drucken kennt einfach beeindruckend“, erklärt Stefan Stoll begeistert. „Schließlich muss ich mit meiner Leistung überzeugen, nicht mit Worten.“
Breit aufgestellt mit allerlei Spezialitäten
Was Stoll trotz der aktuellen wirtschaftlichen Lage ebenso zuversichtlich sein lässt, ist neben dem Maschinenpark auch die Tatsache, dass sein Unternehmen schon seit jeher die unterschiedlichsten Kunden bedient und damit breit – also auch sicherer – aufgestellt ist: „Unser größter Kunde macht gerade mal acht oder neun Prozent vom Umsatz aus. Wir arbeiten für Agenturen genauso wie für mittelständische Unternehmen, die zwar oft eine kleine Marketingabteilung haben, aber nur wenig Produktions-Know-how besitzen und deswegen von unserer Beratung profitieren.“
Dabei produziert das 15 Mitarbeiter starke Unternehmen klassische Akzidenzen, von Visitenkarten, Flyern, Kalendern und Broschüren bis hin zu Etiketten, Kleinverpackungen oder aufwendig veredelten Spezialitäten, die lackiert, kaschiert, geprägt oder lasergestanzt sind oder gar einen Farbkern, oder Farbschnitt besitzen.
Durch die letzten Monate getragen hat das Unternehmen aber vor allem die Produktion von Etiketten für einen Lebensmittelhersteller sowie die Produktion von Laborunterlagen für Krankenhäuser, die material- und sicherheitstechnisch sehr komplex sind und unter Einsatz verschiedener Verfahren hergestellt werden.
Und was steht als nächstes bei Stoll Farbtreu an?
Zuerst, da ist der Geschäftsführer ganz ehrlich, wird es darum gehen, das Unternehmen wieder aus der Kurzarbeit zu führen. „Etwas bergauf geht es im Prinzip schon seit Mai wieder. Aber die Auftragslage ist derzeit so extrem volatil, dass es schwer kalkulier- und absehbar ist, wie sich die Dinge entwickeln.“ Das zweite Projekt sei es, die Mitarbeitersituation wieder zu stabilisieren und mittelfristig auszubauen – damit auch Projekt Nummer drei weiter an Fahrt aufnehmen kann.
Denn schon seit einigen Monaten arbeitet das Unternehmen an einem eigenen Onlineshop, der spätestens 2021 online gehen soll, wenn sich hoffentlich auch die wirtschaftliche Lage wieder erholt hat. „Ich bin froh, dass ich meinen Betrieb nie geführt habe, um reich zu werden, sondern immer, um das zu tun, was mich erfüllt und mir Spaß macht. Und natürlich, um tolle Produkte für dadurch zufriedene Kunden zu machen.“
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