„Druckprodukte helfen, Leben zu schützen“
Glauben Sie nicht? Dann denken Sie nur mal an Notausgangsschilder, Prüfplaketten, die Feuerlöschern ihre Funktionsfähigkeit bescheinigen oder ganz aktuell an die Bodenmarkierungen für einen sicheren Abstand. Die Kroschke sign-international GmbH hat sich – neben dem Versand klassischer Handelswaren zur persönlichen und betrieblichen Arbeitssicherheit – auf genau diese Kennzeichnungs- und Sicherheitsprodukte spezialisiert. In der Produktion setzt das Unternehmen zunehmend auf den UV-Inkjetdruck mit Hybriddruckern von Agfa – denn kundenindividuelle Aufträge spielen eine immer größere Rolle.
Für Andreas Förster, Produktionsleiter für die Eigenfertigung bei dem Braunschweiger Kennzeichnungsspezialisten, waren die letzten Monate eine echte Herausforderung. Er musste sein 90 Mitarbeiter starkes Team, das sonst in vier Schichten arbeitet, auf nur noch zwei, dafür strikt voneinander getrennte Schichten verteilen, Übergaben neu organisieren, Hygienevorschriften und Desinfektionsroutinen etablieren. Doch der Aufwand hat sich gelohnt: „Bis heute ist bei uns zum Glück kein Fall aufgetreten – und auch Kurzarbeit konnten wir bisher verhindern“, erklärt Förster.
Not macht erfinderisch
Dafür hat er eine andere Beobachtung gemacht: „Auf einmal entstanden neue Ideen und Geschäftsfelder. Wir haben für das städtische Klinikum Braunschweig Face-shields produziert, und auch Tischaufsteller und Infektionsschutzscheiben ins Programm aufgenommen.“
Einen großen Anteil daran, dass das Unternehmen bisher so glimpflich durch die Corona-Pandemie gekommen ist, hatten für Förster aber auch die beiden Hybriddrucker Agfa Jeti Tauro H2500 LED. Diese sind vor allem für die Produktion von Bodenmarkierungen zum Einsatz gekommen und haben so für eine ordentliche Auslastung gesorgt.
Eigene Druckproduktion
Denn neben dem Hauptgeschäft, dem Versandhandel mit Produkten rund um den persönlichen und betrieblichen Arbeitsschutz, produziert Kroschke alles, was mit Kennzeichnung zu tun hat, selbst – von der Prüfplakette, über Gefahrenaufkleber, Leitsystemen und Maschinenkennzeichnungen bis hin zu innerbetrieblichen Verkehrszeichen oder Notausgangsschildern. Auf rund 3500 m2 Produktionsfläche und mit gut 70 Druck- und Weiterverarbeitungsmaschinen werden im Durchschnitt 70000 Druckaufträge pro Jahr realisiert – „wobei dieses Jahr natürlich nicht die Referenz ist“, so der Produktionsleiter.
Viele Aufträge generiert auch der firmeneigene Versandhandelskatalog, der inzwischen stolze 834 Seiten umfasst. Doch die extrem heterogenen Aufträge kommen nicht nur aus den eigenen Reihen…
Das Geschäft verändert sich
Denn auch ohne Corona hat sich die Auftragsstruktur innerhalb der Eigenfertigung zuletzt deutlich verändert: Waren vor fünf Jahren gut Dreiviertel der produzierten Aufträge für das eigene Lager bestimmt, so machen laut Förster diese Standard-Produkte heute – obwohl ihr Volumen gleich geblieben ist – nur noch 25 Prozent der Gesamt-Produktion aus. 75 Prozent dagegen sind heute kundenindividuelle Fertigungsaufträge, die nach dem Prinzip „heute bestellt, morgen geliefert“ im Platten- sowie im Rollen-Digitaldruck produziert werden.
Der Trend zu individuellen Produkten lässt sich auch am Maschinenpark ablesen: Von den vormals sieben halbautomatischen Siebdruckanlagen sind noch zwei übrig. Dafür übernehmen zwei Jeti Tauro H2500 LED immer größere Teile der plattenbasierten Produktion. Bei nachleuchtenden Produkten wird zudem immer öfter mit Halbzeugen gearbeitet, wie Förster erklärt: „Die Platten werden im Siebdruck mit den Permalight-Pigmenten vollflächig beschichtet und anschließend im UV-Inkjet mit dem eigentlichen Motiv versehen. Da vermischen sich zunehmend die Fertigungsverfahren.“
Strenge Auswahlkriterien
Der erste der beiden Jeti Tauro H2500 LED von Agfa ist im November 2017 bei Kroschke eingezogen und hat einen in die Jahre gekommenen Plattendrucker ersetzt. „In den fünf, sechs Jahren davor hat sich eine Menge getan, allein schon von der Auflösung her“, erklärt der Produktionsleiter. Neben der Geschwindigkeit, die im Expressmodus bei 275 m2/h und im meist genutzten High-Quality-Modus bei 36 m2/h liegt, waren für das Kroschke-Team aber auch andere Kriterien entscheidend:
„Bunte Bilder können alle, da wir aber viele Vollflächen haben, war uns der banding-freie Druck besonders wichtig“, erklärt Andreas Förster, „ebenso wie die Farbhaftung und Lichtbeständigkeit, immerhin kommen wir aus dem Siebdruck und haben entsprechende Qualitätsstandards gesetzt.“
„Die Auswahlkriterien vor der Entscheidung zur Tauro 2500i LED wurden durch ein Pflichtenheft mit definierten Zielen vorgegeben. Diese systematische Vorgehensweise passte gut zu Agfas ganzheitlichem Systemansatz, der aufeinander abgestimmte Komponenten verwendet“, ergänzt Udo Bohl, Key Account Manager Inkjet bei Agfa und Betreuer von Kroschke.
Zum Einsatz kommen in den Hybriddruckern übrigens die herstellereigenen und GREENGUARD-Gold-zertifizierten Anuvia-1551-Tinten.
Produktivität vervielfacht
Was der Produktionsleiter an dem Jeti Tauro H2500 LED zusätzlich schätzt, ist der Fakt, dass das Material zum Druckkopf hin bewegt wird. „Dadurch ist der Rüstvorgang ein anderer. Und wir können nesten, also Sammelaufträge auf eine einzige Platte bringen. Heterogene Aufträge mussten in der Vergangenheit auf dem Vakuumtisch fixiert und maskiert werden, was viel Zeit kostete. Mit dem Jeti Tauro H2500 LED und seinem Medientransport sind die Rückzeiten extrem nach unten gegangen. Wir haben einen viel höheren Durchsatz“, erklärt Andreas Förster. Häufig sei für eine Platte nur noch ein Drittel der Zeit notwendig.
Und: „da ich dafür sorgen muss, dass wir alles sicher reproduzieren können, bin ich bestrebt, alles, was ich an Maschinen habe, zu doppeln.“ Also zog im Frühjahr 2019 ein zweiter Jeti Tauro H2500 LED in derselben Konfiguration am Braunschweiger Standort ein: 254 cm Druckbreite, 32 Druckköpfe, sechs Farben plus Primer und Weiß. „Durch die zweite Maschine konnten wir noch mehr Geschäft vom Siebdruck in die digitale Welt verlagern“, so Förster.
Auf Nummer sicher
Apropos Farben. Da Kroschke sowohl im Sieb- wie auch im Digitaldruck produziert, kommt es auf ein möglichst einheitliches Erscheinungsbild an. „Auch wenn man beide Verfahren nicht wirklich vergleichen kann, ist es uns wichtig, dass wir eine Farbharmonie herstellen, sodass der Eindruck für das Auge, wenn man aus zwei Metern Entfernung auf die Schilder schaut, ungefähr gleich ist“, erklärt Förster. Um das zu erreichen, hat das Kroschke-Team jede Menge Arbeit in die Maschinen gesteckt, noch bevor sie überhaupt offiziell in Betrieb genommen wurden. Schließlich sind gerade bei Kennzeichnungsprodukten die Farben genormt.
„Die Referenz ist immer der Farbfächer“, beschreibt Kerrin Vahl, Assistentin der Produktionsleitung. „Über das Andrucken und Ausmessen auf unseren wichtigsten Materialien haben wir uns optisch wie messtechnisch den gewünschten Farbtönen angenähert.“ Gerade in den Blautönen sei der Jeti Tauro H2500 LED dank der Light-Farben besonders gut, das Delta-E im unteren Bereich. Auch die Farbstabilität insgesamt sei sehr hoch.
„Das war ein riesiger Aufwand, von dem wir aber jetzt profitieren. Es ist wie beim Hausbau: Wenn ich am Anfang sauber arbeite und eine vernünftige Grundlage schaffe, dann werde ich später davon profitieren“, resümiert Andreas Förster.
Im Team mit der Vertikal-Fräse unschlagbar
Kroschke profitiert aber nicht nur von den UV-Inkjet-Druckmaschinen selbst, sondern auch von den Synergieeffekten, die sich durch die Kombination mit der ebenfalls 2019 installierten Vertikal-Fräse von Harmuth ergeben. Denn, so der Produktionsleiter: „Wir können nun Produkte entwickeln und besonderes schnell an den Markt bringen.“ Das habe sich gerade in den letzten Monaten bewiesen.
„Das Kundenindividuelle nimmt stark zu. Für diese Herausforderung braucht man Antworten. Ich denke, unsere Hybriddrucker von Agfa sind eine Antwort, in Verbindung mit den weiterführenden Maschinen sogar eine sehr gute Antwort darauf“, resümiert Andreas Förster.
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