Design meets Risographie: Bei „Feingeladen“ entstehen Karten mit besonderem Charme
Bei Maria Bahlmann und ihrem Design-Studio „Feingeladen“ in Berlin trifft die Liebe zu schönen Designs auf die Liebe zum Werkstoff Papier. Die fein gemachten Karten, Art Prints und Drucksachen der Diplom-Designerin stehen für Nachhaltigkeit und sollen Wertschätzung vermitteln. Sie entstehen in einem Druckverfahren, das ursprünglich für Büroumgebungen konzipiert wurde, aber vor allem bei Designern und Künstlern seit Jahrzehnten beliebt ist: der Risographie. Sign&Print hat mit Maria Bahlmann darüber gesprochen, was sie an dem Verfahren besonders begeistert.
Nach Stationen bei Design- und Werbeagenturen in Freiburg und Umgebung, zehn Jahren in den USA und der Rückkehr nach Deutschland, gründete Maria Bahlmann mit „Feingeladen“ 2017 ihr eigenes kleines Design-Studio in Berlin. Hier gestaltet sie nachhaltige Karten und Drucksachen – in klasse, statt in Masse – und mit einer guten Portion Handarbeit und Liebe zum Detail. Bedruckt werden die liebevollen Design im Risographie-Verfahren.
Sign&Print: Frau Bahlmann, wie sind Sie eigentlich zur Risographie gekommen?
Maria Bahlmann: Ganz zufällig! Auf der Typo-Berlin 2017 hatte Drucken3000 einen Stand mit farbenfrohen Risographie-Druckmustern. Ich war sofort begeistert! Genau das Richtige für meine zu diesem Zeitpunkt heranreifende Geschäftsidee.
Sign&Print: Was gefällt Ihnen an dem risografischen Druckverfahren am meisten?
Maria Bahlmann: Im Grunde sehe ich hier gleich drei Vorteile: Ich liebe es, dass man mit der Risographie bereits in kleinen Auflagen mit Neon-Farben oder Gold drucken kann. Das ist ideal für individuelle Drucksachen, wie z.B. Einladungen oder personalisierte Weihnachtskarten, aber auch ganz praktisch für Testdrucke.
Zudem ist es ein künstlerisches Verfahren mit einem eigenen Charme. Nicht immer perfekt, doch irgendwie faszinierend und besonders zugleich. Und zu guter Letzt bin ich begeistert von der Schablonen-Technik an sich. Diese ist sehr umweltfreundlich durch den geringen Stromverbrauch. Die Farben sind vegan und auf Reiskleie-Basis. Ein nachhaltiges Verfahren mit Zukunft.
Sign&Print: Welche Produkte stellen Sie her und wie ist der Ablauf in der Produktion?
Maria Bahlmann: In erster Linie erstelle ich fein risographisch gedruckte Grußkarten und Art Prints, die ich in der Regel nur mit ein oder zwei Farben drucke. Ich überlege mir meist vorher, in welchen Farben das Motiv gedruckt werden soll und versuche diese am Bildschirm zu simulieren (was bei Neon-Farben nicht so einfach ist). Meine Motive sind meist graphisch. Ich entwerfe am liebsten mit Illustrator. Wenn das Design steht, wandle ich es nach Farben getrennt in Schwarzweiß um, damit der jeweilige Master korrekt belichtet wird. Manchmal kommt es vor, dass mir die ursprünglich ausgewählte Farbe im Zusammenspiel nicht gefällt, so dass ich mich beim Drucken spontan für eine andere Farbe entscheide.
Bei einfarbigen Motiven gestalte ich zu Beginn meist nur in Schwarzweiß. Schließlich muss meiner Meinung nach ein gelungenes Design auch immer in Schwarzweiß funktionieren.
Sign&Print: An welchen Projekten arbeiten Sie derzeit?
Maria Bahlmann: Zur Zeit entwerfe ich verschiedene Vorlagen für Hochzeitseinladungen, Geburtsanzeigen und andere Karten, die ich als individuelle Drucksache herstellen kann. Zudem plane ich gerade in Zusammenarbeit mit Stefanie Liceni von Hungry Paper ein gemeinsames Projekt, was momentan noch im Entstehen ist. Von daher will ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten.
Sign&Print: Und wer zählt zu Ihrem Kundenkreis?
Maria Bahlmann: Zu meinen B2B-Kunden gehören Schreibwarengeschäfte, Buchhandlungen, Concept-Stores, Blumenläden und Konditoreien. Zudem habe ich Privat- und Geschäftskunden, die individuelle Drucksachen (wie z.B. Weihnachtskarten, Geburtsanzeigen oder Einladungen) bei mir in Auftrag geben oder einfach direkt über meine Webseite www.feingeladen.com bestellen. Dort gibt es einen kompletten Überblick über das bestehende Sortiment aus feinen Papierwaren.
Sign&Print: Drucken Sie auf einem eigenen Risographen oder lassen Sie von einem externen Dienstlesiter drucken?
Maria Bahlmann: Ja, ich habe seit kurzem einen eigenen Risographen, ein SF5350-Modell mit nur einer Farbtrommel. Es ist ein gebrauchtes, aber noch recht neuwertiges Gerät. Da ich die individuellen Drucksachen weiter ausbauen will, erschien es mir sinnvoll, hier noch mal zu investieren. Ich kann nun selber mit Gold, Schwarz und Hellgrau drucken.
Zuvor habe ich meist bei Drucken3000 gedruckt. Sie haben mittlerweile ein riesiges Farbsortiment und sehr viel Erfahrung. Kann ich nur empfehlen!
Sign&Print: Welche ist Ihre Lieblingsfarbe?
Maria Bahlmann: Ich kann mich einfach für alle Neon-Farben und Gold begeistern. Darunter mag ich Fluo-Red am liebsten. Bei Gold sehe ich noch den Vorteil, dass es auf fast allen farbigen Papiersorten immer gut aussieht. Neon wirkt am schönsten auf weißem Papier.
Sign&Print: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem Hersteller Riso?
Maria Bahlmann: Ich bin sehr zufrieden mit der bisherigen Zusammenarbeit. Meine Fragen werden immer geduldig beantwortet. Selbst das Einrichten des neuen Druckers funktionierte mit telefonischem Support sehr gut.
Sign&Print: Vielen Dank für das Gespräch.
Über die Risographie
Das zylinderbasierte Schablonendruckverfahren Risographie wurde ursprünglich für den Büroeinsatz entwickelt, erfreut sich mit seiner Funktionsweise, die an den Siebdruck erinnert, aber schon seit mehr als 40 Jahren Menschen aus allen Branchen, darunter viele Künstler, die wie Maria Bahlmann auf den besonderen Charme der Drucke setzen.
Beim Drucken und Kopieren mit einem Risographen werden winzige Löcher in den Master gebrannt, der um eine eingebaute Drucktrommel positioniert ist. Diese Trommel kann, wie der Maschinenhersteller Riso erklärt, in Abhängigkeit vom jeweiligen Modell bis zu 190 Seiten pro Minute (ppm) drucken. Dabei kommen besondere Tinten zum Einsatz, die auf ressourcenschonender Reis-Kleie basieren und in bis zu 21 Standard- und 50 Sonderfarben sowie in verschiedenen Metallicfarben erhältlich sind. Auf Wunsch können auch spezielle Farbtöne angemischt werden.
Zum Einsatz kommen risografische Drucksysteme für unterschiedliche Anforderungen und Anwendungen beispielsweise in Büros, Schulen oder zweckentfremdet auch für Kunstdrucke. In dem sogenannten Kaltdruckverfahren, das ohne Chemikalien oder Hitze auskommt, können alltägliche Dokumente, Formulare, Visitenkarten, Poster, Papiertüten und mehr bedruckt werden. Die Drucksysteme werden entsprechend der Technologie Risographen genannt und sind als Einfarb- oder Zweifarb-Modell verfügbar. Vertrieben werden Sie in Deutschland über die Riso Deutschland GmbH in Hamburg.
Trotz stagnierendem Werbemarkt legt Plakat- und Außenwerbung zu
Dialogmedien sind weiterhin gefragt, klassische Medien konnten zulegen, darunter auch die Außenwerbung. Das geht aus dem neuesten Dialogmarketing-Monitor der Deutschen Post hervor. Dabei handelt es sich jedoch vor allem um eine Umverteilung, denn: Der deutsche Werbemarkt stagnierte 2019 mit 40,4 Mrd. Euro externen Ausgaben auf Vorjahresniveau, sein Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist sogar leicht gesunken.
- Läs merTema:
Judith Grajewski | jg@signundprint.de| 11. August, 2021
Markenaufbau mit K(n)öpfchen, „TEX-how“ und „Bigital Printing“
Wenn Eric Bradatsch zu einer neuen Folge seines Podcasts einlädt, hören ihm inzwischen regelmäßig mehrere tausend Menschen zu. Das ist erstaunlich, denn er ist hauptberuflich nicht Influencer, sondern Geschäftsführer der Großformatdruckerei TEXSIB im sächsischen Beiersdorf. Das Unternehmen, das seit seiner Gründung 1990 kontinuierlich gewachsen ist, hat zuletzt nicht nur in neue Technik, sondern auch in ein professionelles Marketing investiert.
- Läs merTema:
Judith Grajewski | jg@signundprint.de| 14. Juli, 2021
Actega: Fünf neue UV-Silberlacke für Metallic-Effekte
Actega, Hersteller von Speziallacken, Druckfarben und Klebstoffen hat fünf Wessco-Polar-UV-Silberlacke in sein Portfolio aufgenommen. Die lösemittelfreien Lacke sollen vor allem in der Kombination mit transparenten Überdrucklacken für besonders brillante und glänzende Druckergebnisse sorgen.
- Läs merTema:
Judith Grajewski | jg@signundprint.de| 13. Juli, 2021
OneVision: Neue Funktionen im Druckvorstufen-Paket Asura
Bei der Entwicklung der Software-Version 21.1 hat OneVision auch sein Druckvorstufen-Paket Asura mit neuen Funktionen ausgestattet. Diese drehen sich unter anderem um die automatisierte Druckdatenaufbereitung und den PDF-Workflow.
- Läs merTema:
Judith Grajewski | jg@signundprint.de| 12. Juli, 2021
Beachflags: Wie das sommerliche Werbemittel entsteht
Wenn die Temperaturen steigen und das gesellschaftliche Leben wieder überwiegend draußen stattfindet, sieht man ein Werbemittel besonders häufig: Beachflags. Die kommen – entgegen ihres Namens – nicht nur an Stränden oder Strandbars zum Einsatz, sondern ziehen auch vor Ladengeschäften, im Einzelhandel oder bei anderen Veranstaltungen auf elegante Art und Weise die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich. Wie Beachflags produziert werden, will ein kostenloses HP-Webinar am 15. Juli, um 11 Uhr Schritt für Schritt erklären.
- Läs merTema:
Judith Grajewski | jg@signundprint.de| 12. Juli, 2021
Ein XXL-Wimmelbild zum Städte-Jubiläum
Mit einem Wimmelbild der besonderen Art hat die Stadt Bochum die wichtigsten Ereignisse ihrer 700-jährigen Stadtgeschichte Revue passieren lassen. Die gut 150 und jeweils 12 x 1 m großen Einzelbilder, die zusammengerechnet eine Länge von 1.800 m ergeben, wurden anlässlich des Städte-Jubiläums bei der Niggemeyer Pro Imaging GmbH & Co. KG auf einem Drucksystem von Durst produziert.
- Läs merTema:
Judith Grajewski | jg@signundprint.de| 10. Juli, 2021
Antalis und Arlon Graphics schließen Vertriebspartnerschaft
Der Papiergroßhändler Antalis und Arlon Graphics, amerikanischer Hersteller von selbstklebenden Vinylmaterialien, haben eine europaweite Vertriebspartnerschaft vereinbart. Damit baut Antalis sein Produkte- und Dienstleistungsangebot in Richtung Car-Wrapping und Signmaking aus.
- Läs merTema:
Judith Grajewski | jg@signundprint.de| 9. Juli, 2021
„Es ist unser eigener Anspruch, die Welt ein bisschen grüner zu machen“
Egal, ob Vinyl-Banner, formgeschnittenes Schild oder Folienschriftzug: Ganz ohne Abfall sind diese aufmerksamkeitsstarken Werbemittel einfach nicht zu produzieren. Umso wichtiger ist es, dass Druckdienstleister an den Stellschrauben drehen, auf die sie tatsächlich Einfluss haben. Das kann neben einem konsequenten Recycling auch die Umstellung der Drucktechnologie auf umweltfreundlichere Verfahren sein. Die Hoffmann Druck GmbH in Villingen-Schwenningen hat im März als erstes Unternehmen in Deutschland den HP Latex 800W in Betrieb genommen und ist damit in Sachen Nachhaltigkeit wieder einen kleinen Schritt weitergekommen.
- Läs merTema:
Judith Grajewski | jg@signundprint.de| 9. Juli, 2021
Nach Turbulenzen beruhigt sich das Geschäftsklima wieder
Nachdem das Geschäftsklima in der deutschen Druck- und Medienindustrie in den vergangenen Monaten eher turbulent verlief, hat es sich im Juni wieder etwas beruhigt. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturtelegramm des Bundesverbands Druck und Medien (BVDM) hervor.
- Läs merTema:
Judith Grajewski | jg@signundprint.de| 8. Juli, 2021
Elanders übernimmt Schätzl Druck & Medien
Der Donauwörther Digitaldruckspezialist Schätzl Druck & Medien gehört künftig zur Elanders Print & Packaging Group (Waiblingen). Das haben beide Unternehmen gerade bekanntgegeben. Mit seiner Expertise im Bereich der Mass Customization werde Schätzl die Strategie der Elanders Group im Segment Onlineprint und hochindividualisierte Druckprodukte ergänzen und deren Marktposition in Zentral-Europa stärken, heißt es in der Mitteilung der Unternehmen.
- Läs merTema:
Judith Grajewski | jg@signundprint.de| 6. Juli, 2021
Fünf Fakten über Soft Signage
und Dye-Sublimation
Es kann eine Fläche von mehreren Quadratmetern bedecken und sich trotzdem klitzeklein zusammenfalten lassen, ist leicht und daher günstig im Transport und lässt sich ohne großes Werkzeug einfach montieren: Soft Signage hat gegenüber der klassischen Beschilderung und Bannerwerbung einige Vorteile. Welche das sind, warum vor allem der Dye-Sublimationsdruck dafür zum Einsatz kommt und wo vielleicht auch die Grenzen liegen, hat Sign&Print in einer kurzen Übersicht zusammengestellt.
- Läs merTema:
Judith Grajewski | jg@signundprint.de| 6. Juli, 2021
Roland DG: Farbraumerweiterung mit Tinten in Orange und Rot
Zusätzliche Tinten in Orange und Rot und eine größere Version des optionalen Verlängerungstisches: Roland DG hat neue Optionen für seine UV-Rollendrucker/Schneideplotter der VersaUV-LEC2- sowie für seine UV-Flachbettdrucker der VersaUV-LEC2-S-Reihe vorgestellt. Damit sollen Druckdienstleister ihr Anwendungsspektrum ausbauen können.
- Läs merTema:
Judith Grajewski | jg@signundprint.de| 2. Juli, 2021
inimap vertreibt Workflow-Suite von PrintFactory
Die Workflow-Suite des niederländischen Entwicklers PrintFactory sind in der DACH-Region künftig über das Händlernetzwerk der inimap GmbH (Freiburg) erhältlich. Eine entsprechende Vertriebsvereinbarung haben die beide Unternehmen gerade bekanntgegeben.
- Läs merTema:
Judith Grajewski | jg@signundprint.de| 1. Juli, 2021