Warum auch Druckfarben teurer werden könnten

Druckfarben

Der Markt für Druckfarben hat mit steigenden Rohstoff- und Transportkosten zu kämpfen. (Bild: pixabay.com/zivica)

Steigende Papierpreise sorgen in der Druckindustrie regelmäßig für Zündstoff. Doch ebenso steht der Markt für Druckfarben unter Druck. Auch hier hat die Corona-Pandemie unter anderem für eine Verknappung und Verteuerung der Rohstoffe gesorgt. Welche Faktoren darüber hinaus eine Rolle spielen und zu Preiserhöhungen führen könnten, hat zuletzt der europäische Druckfarbenverband EuPIA aufgeführt.

Pigmente werden teurer

So seien beispielsweise bereits im ersten Quartal 2021 die weltweiten Preise für Pigment- Rohstoffe, einschließlich Titandioxid (TiO2) deutlich gestiegen. Gründe dafür liegen nach Einschätzung der EuPIA unter anderem in der hohen Nachfrage über alle Branchen hinweg, dem steigenden Bedarf in den Produktionsländern selbst, sowie in den höheren Kosten für Pigmentkomponenten. Zusätzlich verschärfen höhere Frachtkosten die Situation – und das über alle Komponenten hinweg.

Das Angebot an TiO2 sei bereits Anfang des Jahres eingeschränkt gewesen. Kostentreiber seien zudem höhere Preise für petrochemische Rohstoffe.

Martin Kanert Executive Manager der EuPIA

Dr. Martin Kanert ist Executive Manager des europäischen Druckfarbenverbandes EuPIA und Geschäftsführer des Verbands der deutschen
Lack- und Druckfarbenindustrie e. V. (Bild: VdL)

Erhöhung auch bei petrochemischen Rohstoffen

Apropos petrochemische Rohstoffe: Diese – einschließlich UV-Harze, Polyurethanharze, Lösungsmittel und Acrylharze – sind laut EuPIA bereits seit dem zweiten Quartal 2020 teurer geworden. Während es je nach Standort bei Epoxidharzen einen Engpass gab, sei die Nachfrage nach Polypropylenglykolen und Acrylsäuren gestiegen.

Zusätzlich haben auch hier die Frachtbeschränkungen zu längeren Lieferzeiten und Preissteigerungen für Schiffscontainer gesorgt.

Pflanzliche Öle & Derivate (Alkydharze/Ester)

Gestiegen sind laut EuPIA auch die Pflanzenölpreise – und das bis auf ein Sechs-Jahres-Hoch. Das liege an mehreren Entwicklungen, die sich gegenseitig verstärkten: Die Palmölproduktion befinde sich auf einem Drei-Jahres-Tief, die weltweiten Palmölbestände seien auf niedrigem Niveau und der Sojaöl-Komplex habe aufgrund von Wetterkapriolen in den USA und Dürreschäden in Lateinamerika von einem Überschuss ins Defizit gedreht. Zudem seien die chinesischen Importe und der Verbrauch stärker als erwartet gestiegen.

Alles zusammen habe zu höheren Kosten für Pflanzenöle und deren Derivaten wie Alkydharz und Ester gesorgt, die wiederum wichtige Bestandteile von pastösen Farben sind, wie sie im Verpackungs- wie auch im Publikationsdruck verwendet werden.

Frachtkapazitäten verknappt

Störungen und eine Verknappung der Kapazitäten gab und gibt es aufgrund der Pandemie auch im Schiffsverkehr, was zu höheren Kosten für alle Druckfarben-Komponenten sorgt. So seien die Preise für Container zwischen China und Europa beispielsweise seit dem vierten Quartal 2020 um mehr als 400 % gestiegen.

Der europäische Druckfarbenverband EuPIA oder besser gesagt seine Mitgliedsunternehmen versuchen, die höheren Kosten durch interne Prozessoptimierungen, alternative Beschaffungsmöglichkeiten und Effizienzsteigerungen abzufedern, heißt es in der Mitteilung. Ob und wie lange das vor eventuellen Preisanpassungen schützt, wird sich jedoch zeigen müssen.

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