Konjunktur: Geschäftsklima kühlt im November leicht ab
Obwohl das Land mitten im zweiten Teil-Lockdown steckt, hat sich das Geschäftsklima in der deutschen Druck- und Medienbranche nur relativ leicht abgekühlt. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturtelegramm des Bundesverbands Druck und Medien (BVDM) für den Monat November hervor.
Der darin berechnete Geschäftsklimaindex sank im Vergleich zum Vormonat um saisonbereinigt 2,0 Prozent auf 91,0 Punkte. Dadurch habe sich das Minus zwar im Vorjahresvergleich auf 9,3 Prozent erhöht, es fiel jedoch deutlich schwächer aus als während des Lockdowns im Frühjahr – im April ging der Index um 18,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück.
Skeptischer Blick auf die nächsten Monate
Im zuende gehenden Monat haben die vom ifo Institut befragten Druck- und Medienunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage besser bewertet als noch im Oktober. Hinsichtlich des Ausblicks auf die kommenden Monate seien sie jedoch pessimistischer als im Vormonat. Die Werte der aktuellen und erwarteten Geschäftslage bestimmen die Entwicklung des Geschäftsklimas, das einen guten Vorlaufindikator für die Produktionsentwicklung der Druck- und Medienindustrie darstellt.
Geschäftslageindex steigt
Nachdem der saisonbereinigte Geschäftslageindex im Oktober um rund 3 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken ist, legte er im November um 5,9 Prozent zu und erreichte mit 85,2 Punkten den höchsten Wert seit dem Lockdown-Monat April. Durch diesen Anstieg hat der Index seinen im Vorjahresvergleich beobachteten Rückgang von -21,3 Prozent auf -13,2 Prozent verringern können. Eine zuletzt etwas bessere Auftragsentwicklung dürfte zu der Verringerung des Minus im Vorjahresvergleich beigetragen haben.
Dennoch beurteilten im November lediglich rund 4 Prozent der Unternehmer ihren Auftragsbestand als verhältnismäßig groß. Rund 45 Prozent hingegen waren mit ihrem Auftragsbestand unzufrieden. Im Vorjahresvergleich sank der Saldo damit um rund 20 Prozentpunkte.
Erwartungen an die zukünftige Geschäftslage
Wesentlich pessimistischer als im Oktober fielen die Erwartungen der Druck- und Medienunternehmen bezüglich ihrer zukünftigen Geschäftslage aus. Im November sank der saisonbereinigte Index der Geschäftserwartungen um 9,3 Prozent gegenüber dem Vormonat und verzeichnete damit den drittstärksten Rückgang seit mehr als zwei Jahren. Nachdem der Index vier Monate in Folge über seinem Vorjahreswert lag, notierte er im November mit 97,3 Punkten etwas mehr als 5 Prozent unter seinem Vorjahresniveau.
Obwohl die jüngsten Entwicklungen um einen Corona-Impfstoff für Zuversicht sorgten, stellen sich die Unternehmen offensichtlich zunächst auf einen von weitreichenden Einschränkungen und einer schwachen Auftragslage geprägten Winter ein. So gehen lediglich rund 6 Prozent der Unternehmen davon aus, dass ihre Produktionstätigkeit in den nächsten Monaten steigen wird, wohingegen rund 26 Prozent einen Produktionsrückgang erwarten. Gegenüber dem Vorjahr verschlechterte sich der Saldo um rund 29 Prozentpunkte.
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