Intergraf „Economic Report 2020“: Einblicke in den europäischen Druckmarkt
Einmal im Jahr veröffentlicht Intergraf, der europäische Dachverband der Druckindustrie seinen „Economic Report“. Dieser gibt einen detaillierten Einblick darin, wie sich die Druckmärkte in den verschiedenen Ländern zuletzt entwickelt haben sowie eine Einschätzung darüber, wie die künftige Entwicklung aussehen könnte. Auch wenn der „Economic Report 2020“ noch keine genauen Zahlen über den Einfluss der Corona-Pandemie auf die europäische Druckindustrie liefert, lohnt ein Blick in den Wirtschaftsbericht.
Oder wussten Sie, dass die europäische Druckindustrie 2017 insgesamt gut 109.000 Unternehmen zählte? Oder dass die größte Dichte an Druckunternehmen in Frankreich, Italien und Spanien zu finden war, während die höchsten Umsätze in Deutschland, Großbritannien und Italien generiert wurden? Interessant ist auch, dass 89 Prozent aller europäischen Druckunternehmen weniger als 10 Mitarbeiter, insgesamt 95 Prozent weniger als 20 Mitarbeiter und 5 Prozent mehr als 20 Mitarbeiter beschäftigen, darunter sogar ein Prozent mit mehr als 250 Mitarbeiter.
Einwand berechtigt, aber…
Wer nun einwendet, dass diese Zahlen bereits drei Jahre alt sind, mag zwar Recht haben – doch fasst der Report offizielle konsolidierte Statistiken von Eurostat zusammen und repräsentiert damit stets die aktuellsten verfügbaren Daten. Informationen über aktuelle Trends in ausgewählten europäischen Ländern werden von den Intergraf-Mitgliedsverbänden, wie etwa dem BVDM in Deutschland, bereitgestellt, weshalb diese Zahlen aktueller sind.
Aus dem Blick auf die letzten Jahre lassen sich dennoch spannende Schlussfolgerungen über die einzelnen Druckmärkte ziehen. So wurden beispielsweise 2018 27 Prozent aller Drucksachen der (Anzeigen-)Werbung zugeordnet und machten damit den größten Teil aller Drucksachen aus. Mit 17 Prozent folgten Bücher, Etiketten mit 16 Prozent, Magazine mit 10 Prozent und Kataloge mit 9 Prozent. Sicherheitsdruck kam auf sieben Prozent, Zeitungen auf sechs Prozent und Sonstiges schlug mit acht Prozent zu Buche.
Insgesamt jedoch, so zeigen es die Zahlen aus dem „Economic Report 2020“ auch, ist das Gesamtvolumen an Druckprodukten in den Ländern der EU über die letzten Jahre zurückgegangen, im Vergleich von 2017 aus 2018 um 2,8 Prozent, im Rückblick auf die Dekade zuvor sogar noch deutlicher. Am stabilsten haben sich den Zahlen der Intergraf zufolge dabei die Produktsegmente Zeitungen und Kataloge gehalten.
Blick auf den deutschen Druckmarkt
Der „Economic Report 2020“ der Intergraf liefert aber nicht nur ausführliche Informationen über die Entwicklung der europäischen Druckindustrie als Gesamtheit, sondern wirft auch einen genaueren Blick in die einzelnen Länder. Die Zahlen für Deutschland stammen dabei aus 2019 und zeigen unter anderem folgende Entwicklungen auf: Der Gesamtumsatz in der Deutschen Druckindustrie ist im Jahresvergleich um drei Prozent gesunken, die einzelnen Produktsegmente stehen umsatzmäßig jedoch ganz unterschiedlich da. Während Zeitungen im Jahr 2019 nach den Zahlen des „Economic Reports 2020“ um 7,6 Prozent zurückgegangen sind, gab es bei Postern eine höhere Nachfrage (+8%) im Vergleich zum Vorjahr. Auch Bücher konnte im selben Zeitraum ein Wachstum von drei Prozent verzeichnen.
Die Gesamtzahl der produzierenden Druckereien ist, wie der Wirtschaftsreport ebenfalls zeigt, von 2018 auf 2019 um rund drei Prozent zurückgegangen und betrug Ende September 2019 nach knapp über 7500 Unternehmen, die Zahl der Konkurse sei im gleichen Zeitraum jedoch leicht zurückgegangen.
Digitaldruck und Large Format Printing legen zu
Innerhalb dieser Entwicklungen haben sich die verschiedenen Druckverfahren unterschiedlich entwickelt. So seien vor allem die konventionellen Druckverfahren wie Offset, Tiefdruck und Siebdruck weniger im Einsatz – Digitaldruck habe hingegen um fast acht Prozent zulegen können, ebenso wie der Bereich Large Format Printing (+7,96%).
Der vollständige Bericht geht darüber hinaus auf die Entwicklung einzelner Teilbereiche ein, wie etwa Arbeitskosten oder den Im- und Export von Druckerzeugnissen.
Mit Corona und Brexit: Ausblick auf das kommende Jahr
Auch wenn bei Fertigstellung des „Economic Report 2020“ das genaue Ausmaß der aktuellen zweiten, mancherorts bereits dritten Corona-Welle nicht abzuschätzen war, so stand doch bereits fest, dass die Pandemie zu dauerhaften Veränderungen im Druckbedarf führen werde. Und auch der bevorstehende Brexit wird Folgen für die europäische Druckindustrie haben. Wie die nächsten Monate und Jahre daher aussehen könnten, beleuchtet der „Economic Report 2020“ mit Hilfe des Forschungsinstitutes Smithers. Das kommt unter anderem zu dem Schluss, dass sich durch die Pandemie Trends, die sich vor der Pandemie abgezeichnet haben, nun beschleunigt werden könnten. Das sei unter anderen für die Etiketten- und Verpackungsindustrie ein erfreuliches Zeichen. Wie Smithers und Intergraf zudem die Aussicht auf Erholung im Druckmarkt einschätzen, verrät der „Economic Report 2020“ ebenso.
„Wirtschaftsdaten sind der Schlüssel, um den Zustand und die Aussichten unseres Sektors aufzuzeigen. Jedes Jahr veröffentlichen wir den Intergraf-Wirtschaftsbericht, einen umfassenden Überblick über die besten verfügbaren Daten der europäischen Druckindustrie, einschließlich Zukunftsprognosen. Der Bericht ist ausschließlich für Intergraf-Mitgliedsunternehmen kostenlos und für Nicht-Mitglieder käuflich zu erwerben“, erklärt Beatrice Klose, Generalsektretärin der Intergraf.
Ausführlicher Bericht erhältlich
Für alle, die ein bisschen tiefer in die Zahlen des europäischen und/oder deutschen Druckmarktes einsteigen möchten, und genauere Informationen über produktspezifische Trends oder Entwicklungen der Zulieferindustrie suchen, ist der 180 Seiten starke Wirtschaftsbericht über die Intergraf zu beziehen. Er ist für Mitglieder der zu Intergraf gehörenden Verbände kostenlos. Nicht-Miglieder können den Report für 290 bzw. 390 Euro zzgl. MwSt. in elektronischer oder gedruckter Form erwerben.
Trotz stagnierendem Werbemarkt legt Plakat- und Außenwerbung zu
Dialogmedien sind weiterhin gefragt, klassische Medien konnten zulegen, darunter auch die Außenwerbung. Das geht aus dem neuesten Dialogmarketing-Monitor der Deutschen Post hervor. Dabei handelt es sich jedoch vor allem um eine Umverteilung, denn: Der deutsche Werbemarkt stagnierte 2019 mit 40,4 Mrd. Euro externen Ausgaben auf Vorjahresniveau, sein Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist sogar leicht gesunken.
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Judith Grajewski | jg@signundprint.de| 11. August, 2021
Markenaufbau mit K(n)öpfchen, „TEX-how“ und „Bigital Printing“
Wenn Eric Bradatsch zu einer neuen Folge seines Podcasts einlädt, hören ihm inzwischen regelmäßig mehrere tausend Menschen zu. Das ist erstaunlich, denn er ist hauptberuflich nicht Influencer, sondern Geschäftsführer der Großformatdruckerei TEXSIB im sächsischen Beiersdorf. Das Unternehmen, das seit seiner Gründung 1990 kontinuierlich gewachsen ist, hat zuletzt nicht nur in neue Technik, sondern auch in ein professionelles Marketing investiert.
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Actega: Fünf neue UV-Silberlacke für Metallic-Effekte
Actega, Hersteller von Speziallacken, Druckfarben und Klebstoffen hat fünf Wessco-Polar-UV-Silberlacke in sein Portfolio aufgenommen. Die lösemittelfreien Lacke sollen vor allem in der Kombination mit transparenten Überdrucklacken für besonders brillante und glänzende Druckergebnisse sorgen.
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OneVision: Neue Funktionen im Druckvorstufen-Paket Asura
Bei der Entwicklung der Software-Version 21.1 hat OneVision auch sein Druckvorstufen-Paket Asura mit neuen Funktionen ausgestattet. Diese drehen sich unter anderem um die automatisierte Druckdatenaufbereitung und den PDF-Workflow.
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Beachflags: Wie das sommerliche Werbemittel entsteht
Wenn die Temperaturen steigen und das gesellschaftliche Leben wieder überwiegend draußen stattfindet, sieht man ein Werbemittel besonders häufig: Beachflags. Die kommen – entgegen ihres Namens – nicht nur an Stränden oder Strandbars zum Einsatz, sondern ziehen auch vor Ladengeschäften, im Einzelhandel oder bei anderen Veranstaltungen auf elegante Art und Weise die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich. Wie Beachflags produziert werden, will ein kostenloses HP-Webinar am 15. Juli, um 11 Uhr Schritt für Schritt erklären.
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Judith Grajewski | jg@signundprint.de| 12. Juli, 2021
Ein XXL-Wimmelbild zum Städte-Jubiläum
Mit einem Wimmelbild der besonderen Art hat die Stadt Bochum die wichtigsten Ereignisse ihrer 700-jährigen Stadtgeschichte Revue passieren lassen. Die gut 150 und jeweils 12 x 1 m großen Einzelbilder, die zusammengerechnet eine Länge von 1.800 m ergeben, wurden anlässlich des Städte-Jubiläums bei der Niggemeyer Pro Imaging GmbH & Co. KG auf einem Drucksystem von Durst produziert.
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Judith Grajewski | jg@signundprint.de| 10. Juli, 2021
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Der Papiergroßhändler Antalis und Arlon Graphics, amerikanischer Hersteller von selbstklebenden Vinylmaterialien, haben eine europaweite Vertriebspartnerschaft vereinbart. Damit baut Antalis sein Produkte- und Dienstleistungsangebot in Richtung Car-Wrapping und Signmaking aus.
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„Es ist unser eigener Anspruch, die Welt ein bisschen grüner zu machen“
Egal, ob Vinyl-Banner, formgeschnittenes Schild oder Folienschriftzug: Ganz ohne Abfall sind diese aufmerksamkeitsstarken Werbemittel einfach nicht zu produzieren. Umso wichtiger ist es, dass Druckdienstleister an den Stellschrauben drehen, auf die sie tatsächlich Einfluss haben. Das kann neben einem konsequenten Recycling auch die Umstellung der Drucktechnologie auf umweltfreundlichere Verfahren sein. Die Hoffmann Druck GmbH in Villingen-Schwenningen hat im März als erstes Unternehmen in Deutschland den HP Latex 800W in Betrieb genommen und ist damit in Sachen Nachhaltigkeit wieder einen kleinen Schritt weitergekommen.
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Nach Turbulenzen beruhigt sich das Geschäftsklima wieder
Nachdem das Geschäftsklima in der deutschen Druck- und Medienindustrie in den vergangenen Monaten eher turbulent verlief, hat es sich im Juni wieder etwas beruhigt. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturtelegramm des Bundesverbands Druck und Medien (BVDM) hervor.
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Der Donauwörther Digitaldruckspezialist Schätzl Druck & Medien gehört künftig zur Elanders Print & Packaging Group (Waiblingen). Das haben beide Unternehmen gerade bekanntgegeben. Mit seiner Expertise im Bereich der Mass Customization werde Schätzl die Strategie der Elanders Group im Segment Onlineprint und hochindividualisierte Druckprodukte ergänzen und deren Marktposition in Zentral-Europa stärken, heißt es in der Mitteilung der Unternehmen.
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Es kann eine Fläche von mehreren Quadratmetern bedecken und sich trotzdem klitzeklein zusammenfalten lassen, ist leicht und daher günstig im Transport und lässt sich ohne großes Werkzeug einfach montieren: Soft Signage hat gegenüber der klassischen Beschilderung und Bannerwerbung einige Vorteile. Welche das sind, warum vor allem der Dye-Sublimationsdruck dafür zum Einsatz kommt und wo vielleicht auch die Grenzen liegen, hat Sign&Print in einer kurzen Übersicht zusammengestellt.
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Zusätzliche Tinten in Orange und Rot und eine größere Version des optionalen Verlängerungstisches: Roland DG hat neue Optionen für seine UV-Rollendrucker/Schneideplotter der VersaUV-LEC2- sowie für seine UV-Flachbettdrucker der VersaUV-LEC2-S-Reihe vorgestellt. Damit sollen Druckdienstleister ihr Anwendungsspektrum ausbauen können.
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Die Workflow-Suite des niederländischen Entwicklers PrintFactory sind in der DACH-Region künftig über das Händlernetzwerk der inimap GmbH (Freiburg) erhältlich. Eine entsprechende Vertriebsvereinbarung haben die beide Unternehmen gerade bekanntgegeben.
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