Die Pandemie sorgt für steigende Papierpreise

Papier wird teurer: Zahlreiche Papierhersteller und -großhändler haben Preiserhöhungen angekündigt. (Bild: pixabay.com/janeb13)
Zahlreiche Papierhersteller und -großhändler haben Preiserhöhungen angekündigt. Grund dafür seien nicht nur steigende Rohstoffkosten, wie etwa im Bereich der Langfaserzellstoffe, sondern auch die pandemiebedingten höheren Kosten für den Transport. Wo Druckereien tiefer in die Tasche greifen müssen, hat Sign&Print zusammengefasst.
Nicht nur der europäische Dachverband der Druckindustrie Intergraf hat in seinem letzten Newsflash bereits über die Auswirkungen der Pandemie auf Papier und Tintenpreise berichtet. Auch der Bundesverband Druck und Medien (BVDM) nahm bereits im Februar Stellung zu den Ankündigungen und appellierte an die Papierhersteller, den Bogen nicht zu überspannen.

Dr. Paul Albert Deimel ist Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Druck und Medien (BVDM). (Bild: BVDM)
„Wer jetzt in gewaltigen Preiserhöhungen für Papier zukünftige Rohstoffpreissteigerungen vorwegnimmt, eigene Kostenentlastungen bei Strom (gesunkene EEG-Umlage!) außen vor lässt und neue Anläufe für weitere Erhöhungen planen will, sägt an dem Ast, auf dem Papierlieferanten und Druckdienstleister gemeinsam sitzen“, bemerkte der Hauptgeschäftsführer des BVDM, Dr. Paul Albert Deimel.
Hintergründe
Dabei zeigt der Bundesverband durchaus Verständnis für die schwierige Lage der papierproduzierenden Industrie. Nach ansteigenden Rohstoffpreisen, die mit Preiserhöhungen bis zu einem Allzeithoch an die Druckereien durchgereicht wurden, seien die Preise ab Ende 2019 und 2020 deutlich nach unten gegangen, zum Beispiel bei Bilderdruckpapieren.
Nun drehe sich dieser für Druckereien erfreuliche Trend jedoch erneut ins Gegenteil. Das liege zum Einen an den Frachtkosten, die pandemiebedingt gestiegen seien – vor allem aber ziehen, wie der BVDM erklärt, seit Ende letzten Jahres die Preise für Langfaserzellstoffe wieder an. Und auch die Volkswirtschaft in China spiele eine Rolle: Nicht nur, dass sie längst wieder angesprungen sei. Dort werde im Vergleich zu Europa zudem ein höherer Preis für Kurzfasern gezahlt. Daher sei zu befürchten, dass Papierhersteller weitere Preiserhöhungen durchzusetzen versuchen werden.
Wer hat Preiserhöhungen angekündigt?
Dass diese Befürchtung begründet ist, haben die Ankündigungen mehrerer Papierhersteller und Papiergroßhandelsunternehmen der letzten Wochen bestätigt, die Sign&Print hier zusammenfasst:
- Antalis: Mit Verweis auf höhere Logistikkosten, die Verknappung der Transportkapazitäten, sowie steigende Roh- und Hilfsstoffpreise hat der Papiergroßhändler eine Erhöhung über alle Produktsegmente hinweg bekanntgegeben. Je nach Produktqualität liege die anvisierte Preiserhöhung zwischen vier und sechs Prozent. Wirksam sollen die neuen Preise ab April sein.
- Feldmühle: Der Hersteller hebt ab April 2021 ebenfalls die Preise an, und zwar für seine nassfesten Etikettenpapiere. Die Steigerung soll um die acht Prozent betragen.
- Inapa Deutschland: Das aus dem Zusammenschluss von Papier Union und Papyrus Deutschland entstandene Papiergroßhandelsunternehmen hat mit Verweis auf die Preissteigerungen in der Papierindustrie ebenfalls höhere Preise ab April angekündigt. Die Steigerungen sollen sich auf das gesamte Sortiment beziehen und zwischen sechs und acht Prozent betragen.
- Sappi: Auch die Verpackungs- und Spezialpapiere von Sappi Europe sollen ab April teurer werden. Der Hersteller hat eine Steigerung zwischen sieben und elf Prozent angekündigt.
- Mitsubishi Hi-Tec Paper: Während der Hersteller für seine Produktreihe Thermoscript bereits seit diesem Monat bis zu 15 Prozent höhere Preise verlangt, hat er nun auch für die Inkjet-Papiere der Jetscript-Reihe eine Erhöhung angekündigt. Ab Mai 2021 sollen sie um die fünf Prozent mehr kosten.
- Igepa Group: Die Igepa Group verlangt bereits seit März höhere Preise. Papier und Karton kosten bei den Unternehmen der Großhandelsgruppe bereits seit diesem Monat um bis zu acht Prozent mehr. Auch im Bereich der Verpackungsprodukte hat die Igepa Group angekündigt, im Laufe diesen Monats die Preise um bis zu zehn Prozent anzuheben.
- Felix Schoeller Group: Der Spezialpapierhersteller mit Hauptsitz in Osnabrück hat für April Preiserhöhungen um fünf bis acht Prozent auf diverse Produkte angekündigt.
- Fedrigoni: Auch bei Fedrigoni wird es ab April Preisanpassungen geben. So sollen Feinst- und Spezialitätenpapiere um fünf bis acht Prozent und gestrichene und ungestrichene Konsumpapiere um 50 bis 80 Euro pro Tonne teurer werden.

Druckereien müssen künftig mehr für Papier bezahlen. (Bild: signprint.se)
Spannungsfeld Druckfarben und Tinten
Aber auch die Druckfarben- und Tintenindustrie stehe unter zunehmenden Druck, wie zuletzt auch die EuPIA, die European Printing Ink Association (Brüssel), berichtete. So würden auch hier die gestiegenen Preise für Pigmentrohstoffe, die Verknappung der vorgelagerten petrochemischen Lieferketten, höheren Kosten für Pflanzenöl-Derivaten und steigende Frachtkosten für einen zunehmenden Kostendruck sorgen.
So hat bereits Sun Chemical seit diesem Monat Bogendruckfarben/Tinten, Beschichtungen und Klebstoffe preislich angepasst und auch die Flint Group Packaging (Luxemburg) will ab April 2021 höhere Preise für ihre Druckfarben und Beschichtungsprodukte verlangen.
Anmerkung: Wenige Wochen nach Veröffentlichung dieses Artikels haben auch andere Papierhersteller und -händler Preiserhöhungen angekündigt. Welche das waren, lesen Sie im dazugehörigen Folge-Artikel aus dem April. Und auch im Mai haben einzelne Papierhersteller und -großhändler steigende Preise angekündigt – für manchen davon ist es bereits die zweite Erhöhung innerhalb weniger Monate. Mehr erfahren Sie in unserem Beitrag vom 24. Mai.
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